Innovative Technologie, noch mehr Klimaschutz und größerer Komfort für die Fahrgäste – der regionale Zugverkehr im Netz 8 („Ortenau“) wurde am 8. April 2024 auf eine neue Stufe gehoben. Seit diesem Tag kommen die ersten vier Batteriezüge des Typs Mireo Plus B von Siemens Mobility im Fahrgastbetrieb zum Einsatz – zum ersten Mal in Deutschland im regulären Fahrbetrieb. Den offiziellen Start markierte eine exklusive Eröffnungsfahrt von Offenburg nach Oberkirch und zurück, an der unter anderem der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und zahlreiche geladene Gäste teilgenommen haben. „Mit der Eröffnungsfahrt schreiben wir ein neues Kapitel in der Eisenbahngeschichte“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Eröffnungsfahrt. „Dank des Batteriehybridantriebs des Mireo Plus B fahren die Züge in der Ortenau ab heute klimafreundlicher statt mit Diesel. Baden-Württemberg ist Pionierland mit innovativer Zug-Technologie. Alle Züge sollten klimafreundlich unterwegs sein. Dort, wo es noch keine Oberleitungen gibt, setzen wir auf alternative und klimafreundliche Lösungen.“
Wo die neuen Züge fahren
Die Hybridfahrzeuge kommen zunächst auf den Strecken von Offenburg nach Bad Griesbach sowie von Offenburg nach Hornberg zum Einsatz. Sie ersetzen die dieselbetriebenen Regio Shuttle RS1. Eine Ausdehnung des Verkehrs auf die anderen Strecken des Netzes ist schrittweise geplant. Zur Vorbereitung des Betriebs mit den Siemens-Fahrzeugen ist der Fahrplan bereits Mitte Dezember 2023 angepasst worden. Seitdem fahren zum Beispiel die Züge im Kinzigtal von Offenburg über Hausach nach Hornberg umsteigefrei durch. Fahrgäste aus beziehungsweise in Richtung Freudenstadt müssen seitdem überwiegend in Hausach umsteigen. Der Hintergrund: Die Batteriezüge können den Bahnhof Freudenstadt erst dann im Taktfahrplan anfahren, wenn dort eine zusätzliche Weichenverbindung eingebaut wurde.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurde durch die Schließung von Taktlücken ein besseres Angebot für die Fahrgäste geschaffen. Auf allen Strecken des Netzes wird nun von frühmorgens bis abends mindestens im Stundentakt gefahren. „Mit dem neuen Netz und den neuen Zügen bieten wir einen verbesserten Takt und größere Kapazitäten an. Die Fahrgäste erhalten ein komfortables, attraktives Angebot zum Um- und Einsteigen – egal ob in der Stadt oder auf dem Land“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.
Innovative Fahrzeuge: Siemens Mireo Plus B
Die batterieelektrischen Triebzüge des Typs Mireo Plus B werden mit Ökostrom betrieben. Sie stoßen keine Emissionen aus und fahren äußerst geräuscharm. Dank ihres Batteriehybridantriebs können sie auf Strecken mit und ohne Oberleitung eingesetzt werden. Wenn sie künftig im gesamten Netz fahren und die dieselbetriebenen RegioShuttle ersetzen, dann erspart dies den Verbrauch von rund 1,8 Millionen Liter Diesel pro Jahr.
Die Reichweite des Mireo Plus B beträgt im Batteriebetrieb unter realen Bedingungen bis zu 120 Kilometer. Die Batterien können an der Oberleitung und durch Nutzung der Bremsenergie aufgeladen werden. Die Batterieanlage ist unter dem Wagenkasten angebracht und umfasst zwei Batteriecontainer. Zum Einsatz kommen Lithium-Ionen-Batterien mit langer Lebensdauer. Die Fahrzeuge weisen 120 Sitzplätze auf und sind mit einer Toilette, Klimaanlagen sowie geräumigen Sondernutzungsflächen ausgestattet.