Bike+Ride Anlage zum Abstellen von Fahrrädern an der Hochbahn-Station Saarländer Straße in Hamburg.
Foto: Philipp Böhme/qimby.net

Bike+Ride

Bike+Ride: Bequem vom Rad auf den ÖV umsteigen

Mit Bike+Ride (B+R) wird eine attraktive und effektive intermodale Reisekette geschaffen. Davon profitieren Nutzer:innen und ÖV gleichermaßen.

In der intelligenten Verknüpfung von Öffentlichem Verkehr (ÖV) und Fahrrad liegt erhebliches Potential für die Stärkung des Umweltverbunds. Gute und sichere Fahrradparkmöglichkeiten an Bahnhöfen und Haltestellen des ÖV sind die wichtigste Voraussetzung für die Kombination von Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land leistet das Fahrrad einen wichtigen Beitrag zur Ergänzung des ÖV. Es dient als Zu- und Abbringer zu bzw. von den Bus- und Bahnhaltestellen und ist auf der ersten und letzten Meile häufig das ideale Verkehrsmittel. Darüber hinaus vergrößert es den Einzugsbereich von Haltestellen um ein Vielfaches.

Der Bedarf an sicheren Fahrradabstellanlagen steigt stetig

Wenn mehr Menschen das Fahrrad für den Weg zur ÖV-Haltestelle nutzen, werden auch mehr Abstellanlagen gebraucht. Zudem schafft die zunehmende Verbreitung hochwertiger Fahrräder und Pedelecs bzw. E-Bikes einerseits zusätzliches Potenzial für Fahrgäste, die mit dem Rad zur Haltestelle kommen, andererseits steigen dadurch jedoch auch die Anforderungen an die Sicherheit und Qualität von Fahrradabstellanlagen.

Laut Ergebnissen der aktuellen Wirkungskontrolle der RadSTRATEGIE hat in den letzten fünf Jahren der Anteil der Bahnhalte mit Fahrradstellplätzen in Baden-Württemberg von 66 auf 75 Prozent zugenommen. Außerdem hat sich die Qualität und die Ausstattung der Radabstellanlagen an Bahnhalten leicht verbessert: So ist beispielsweise der Anteil der Bahnhalte mit Fahrradboxen von 10 auf 13 Prozent und der mit überdachten Fahrradstellplätzen von 57 auf 64 Prozent gestiegen. Die Zahl der Fahrradstellplätze an Bahnhalten hat insgesamt um rund 20 Prozent zugenommen und ist von knapp 40.000 in 2015 auf knapp 50.000 in 2020 gestiegen.

Ziel des Landes ist es, die Zahl der sicheren B+R-Stellplätze bis 2030 zu verdoppeln. Um das Verdopplungsziel bis 2030 zu erreichen, müssen pro Jahr 10.000 neue B+R-Stellplätze geschaffen werden.

Breites Maßnahmenspektrum

Die folgenden Maßnahmen sollen helfen, das angestrebte Ziel bis 2030 zu erreichen:

  • Ein im Jahr 2019 herausgegebener B+R-Leitfaden bietet Orientierung bei der bedarfsgerechten Planung und beim nutzerorientierten Betrieb. Zudem weist er auf förderrelevante Qualitätsstandards hin.
  • Das Land bezuschusst seit mehreren Jahren mit der Förderung nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) Planung, Bau bzw. Ausbau von Fahrradabstellanlagen sowie - falls notwendig - Erwerb und Erschließung von Grundstücken.
  • Im Rahmen des LGVFG werden Fahrradabstellanlagen mit bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Bau- und Grunderwerbskosten gefördert. Hinzu kommt eine Planungskostenpauschale in Höhe von 10 Prozent der Investitionen. Aufgrund der Pandemie wurde diese Pauschale vorübergehend auf 15 Prozent erhöht. Die LGVFG-Förderung kann mit Bundesmitteln aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ oder der B+R-Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative und der Deutschen Bahn zu einer Förderung von bis zu 90 Prozent kombiniert werden.
  • Die B+R Service- und Beratungsstelle hat im Zuge des RadKONGRESS im Juni 2022 die Arbeit aufgenommen. Diese unterstützt und berät Kommunen und Verkehrsverbünde bei ihrem Vorhaben, B+R-Anlagen zu errichten. Das Angebot der Service- und Beratungsstelle soll zukzessive in der Fläche ausgebaut werden.
  • Des Weiteren sind die Entwicklung von Bedarfsermittlungstools sowie Kooperationen mit vergleichbaren Institutionen oder ergänzenden Partnern auf Landes- und Bundesebene geplant.

Gute Beispiele

Platzsparende vollautomatische Fahrradparkhäuser, die Räder automatisiert vertikal/horizontal verparken, gibt es bereits am Hauptbahnhof Offenburg („Radhaus“) und in Fellbach ( „Radbox"). Die Städte Freiburg und Mannheim haben bereits Fahrradstationen eingerichtet und am Hauptbahnhof Karlsruhe können Räder im Fahrradparkhaus sicher untergebracht werden.

Weitere Informationen

Internetauftritt B+R auf aktivmobil mit Informationen zur Beratungsstelle Bike+Ride

B+R Leitfaden des Landes Baden-Württemberg

LGVFG-Flyer zur Förderung von B+R in Kommunen
 

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