Veranstaltung - bis
Europäische Mobilitätswoche
Pünktliche Züge, in der Praxis funktionierende Anschlüsse zwischen Nah- und Fernverkehr und ins Busnetz, saubere, moderne, optisch ansprechende und komfortable Fahrzeuge, serviceorientierte Zugbegleitung, ein hohes Sicherheitsgefühl und nicht zuletzt aktuelle und verlässliche Reiseinformationen digital per App oder analog am Bahnsteig: Qualität im SPNV (Schienenpersonenverkehr) hat viele Facetten.
In der täglichen Praxis sieht es leider oft genug anders aus: Zugausfälle aufgrund von Witterungseinflüssen, Krankheit des Zugpersonals oder Baustellen. Verspätungen wegen Fahrzeug- und Infrastrukturstörungen oder Überholungen durch den schnelleren Fernverkehr, die allzu oft wegen der sehr dichten Taktung nicht mehr aufgeholt werden können. Überfüllte Züge in Spitzenlastzeiten. Mangelnde Sauberkeit und veraltete oder unzutreffende Reiseinformationen - die Liste der Beanstandungen und Mängel ist lang.
Das Land Baden-Württemberg ist sich als verantwortlicher Aufgabenträger für den Großteil des SPNV der Bedeutung einer hohen und fahrgastorientierten Qualität seines SPNV-Angebotes für die Verkehrswende bewusst. Deshalb wurden gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, die auf vertraglicher Grundlage die Verkehrsleistung im SPNV erbringen, konkrete Qualitätsziele hinsichtlich Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, Sauberkeit, Schadensfreiheit der Fahrzeuge oder der Kommunikation von Reisendeninformationen definiert. Die Einhaltung dieser Ziele wird regelmäßig in einem umfassenden Qualitätsmesssystem durch die NVBW überprüft und analysiert. Abweichungen von den Zielvereinbarungen werden sanktioniert und damit ein Anreiz für einen hohen Qualitätsstandard gesetzt. Qualitätsabweichungen werden auch inhaltlich in einem Regelprozess analysiert. Anhand der Analyseergebnisse werden gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt.
In einem Qualitätsranking werden die verschiedenen Verkehrsverträge (Netze) miteinander objektiv verglichen und die gemessene Qualität in verschieden Kriterien transparent dargestellt.
Weiterhin beschafft das Land Baden-Württemberg für neue und künftige Verkehrsverträge in großem Umfang moderne und komfortable Fahrzeuge, die nach und nach die bisher eingesetzten Gebrauchtfahrzeuge ersetzen. Auf nicht elektrifizierten Strecken werden perspektivisch statt der heute verkehrenden Dieselfahrzeuge überwiegend umweltfreundliche batterieelektrische Fahrzeuge verkehren.
Nicht zuletzt hat die Einrichtung eines funktionierenden landesweiten und verkehrsunternehmenübergreifenden Systems zur Anschlusssicherung eine hohe Priorität und wird unter zentraler Steuerung intensiv verfolgt.
Mittelfristig leidet die Betriebsqualität unter dem notwendigen Aus- und Umbau der Bahninfrastruktur. Die Baumaßnahmen sind jedoch unabdingbar, um das Schienensystem leistungsfähiger zu machen und langfristig eine hohe Angebotsqualität zu gewährleisten. Außerdem stellt der Mangel an Fachpersonal auch im System Eisenbahn eine Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt. Das Land Baden-Württemberg ist sich der Bedeutung der Qualität im SPNV für das Gelingen der Verkehrswende bewusst und tritt den Herausforderungen mit großen Kraftanstrengungen entgegen, um gemeinsam mit allen beteiligten Partnern eine hohe Qualität im SPNV zu erreichen und dauerhaft zu sichern.
Weitere Informationen zum bwegt Qualitätsranking finden Sie hier.