Eine Busfahrerin in einem weißen Hemd sitzt am Steuer eines blauen Busses.
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Überlandbus

Universalangebot zur Erschließung ländlicher Räume

Überlandbusse sind in Baden-Württemberg ein Verkehrskonzept mit Ausbaupotenzial.

Überlandbusse bzw. Regionalbusse verkehren aus den Zentren in die Region oder allein in ländlichen Gemeinden. Ähnlich wie der Stadtbus sind sie vielfältig einsetzbar und in ihrer Ausgestaltung sehr verschieden. Tendenziell unterscheiden sich Regionalbusverkehre vom städtischen bzw. innerörtlichen Nahverkehr durch

  • größere Reiseweiten
  • möglichst den Einsatz darauf ausgerichteter Fahrzeuge mit höherem Sitzplatzanteil
  • einen mehr auf nachfragestarke Zeiten ausgerichteten Fahrplan
  • Variationen der Linienführung zur besseren Flächenerschließung

Besonders die letzten beiden Merkmale haben über die letzten Jahrzehnte oft zu unübersichtlichen und wenig attraktiven Verkehren geführt. Gerade dann, wenn der Regionalbusverkehr als einziges verbliebenes ÖPNV-Mittel bestehen geblieben ist. Oft sind solche Angebote zudem stark auf den Schülerverkehr ausgerichtet, so dass andere Fahrgastgruppen sie kaum benutzen können. Mit Blick auf die Verkehrswende muss der Regionalbusverkehr daher weiterentwickelt und sinnvoll mit anderen Angeboten kombiniert werden.

Zahlen und Fakten: Was macht das Land?

Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat das Land Baden-Württemberg das Förderprogramm Regiobuslinien eingeführt. Das stetig zunehmende Interesse an den Regiobussen zeigt, dass es auch im Nahverkehr großen Bedarf an guten Busangeboten gibt.

So wird der Landkreis Ravensburg in den nächsten Jahren sein Busangebot neu ordnen und erweitern. Im Dezember 2021 sind auch hier neue Regio- und Schnellbuslinien in Betrieb gegangen.

Mehr Zahlen und Fakten finden Sie auch bei den Regiobussen.

Instrumente und mehr: Wie sieht ein guter Regionalbusverkehr aus?

Eine moderne Planung setzt auf mehrstufige Angebote, um eine umfassende Bedienung zu erreichen:

  1. Etwa auf regelmäßig verkehrende, direkt geführte Buslinien auf den Hauptstrecken. Relationen mit einem Fahrplanangebot im Stundentakt, die den Schienenpersonennahverkehr ergänzen (Anbindung von Zentren an das Schienennetz), können in Baden-Württemberg als „Regiobuslinien“ eine Förderung des Landes erhalten.
  2. Ergänzende Angebote zur Flächenerschließung: Für die Bedienung kleinerer Orte und Ortsteile sind flexible (bedarfsgesteuerte) Angebotsformen oder ein Gemeinschaftsverkehr oft die bessere Lösung als ein konventioneller Busverkehr, der zu diesem Zweck oftmals nicht wirtschaftlich tragfähig verkehren kann.
  3. Erreichbarkeit des ÖPNV mit Rad und Fuß: Besonders die Kombination eines hochwertigen Linienverkehrs mit Rad bzw. Pedelec für das letzte Stück des Wegs ergibt oft sehr attraktive Reisezeiten. Dazu müssen die Haltestellen direkt erreichbar und mit guten Abstellmöglichkeiten ausgestattet sein.

Beispiele

Doch auch außerhalb des Programms der Regiobusförderung finden sich Beispiele für einen attraktiven und für viele Wege nutzbaren Regionalbusverkehr:

Zum 1.1.2019 hat der Landkreis Göppingen in Umsetzung seines Nahverkehrsplans die letzte Stufe seines neuen Angebotskonzepts eingeführt. Es sieht eine Bedienung des ganzen Kreisgebiets im Stundentakt, am Wochenende teils im Zweistundentakt, mit Linienbussen und Ruftaxen vor.

Zum Fahrplanwechsel Ende 2021 wurde das bodo-Busangebot im Westallgäu auf Taktverkehre umgestellt.

Seit vielen Jahren ist im Landkreis Freudenstadt am Wochenende ein Freizeitverkehrsnetz im Einsatz. Auch hier verkehren Bus- und Anrufsammeltaxi-Verbindungen in einem abgestimmten Takt und bieten eine gute Erreichbarkeit aller Gemeinden im Kreis.

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