Veranstaltung - bis
Europäische Mobilitätswoche
Um den ÖPNV noch attraktiver zu gestalten, zu digitalisieren und intermodal zu vernetzen, reicht es nicht aus, die heute schon weit fortgeschrittene Integration von Tarifen durch die Verkehrsverbünde weiter voranzutreiben. Die Verbünde stehen vor der Herausforderung, auch neue Verkehrsangebote und den Vertrieb zu integrieren sowie Infrastruktur zu schaffen. Beispielsweise indem sie Car- und Bike-Sharing-Angebote aufnehmen oder Abstellplätze für Autos (Park+Ride) und Fahrräder (Bike+Ride) anlegen.
Die Verbünde sollen zudem die ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer mit leicht verständlichen Angeboten, einer ausgezeichneten Routen- und Tarifberatung und Fahrgastinformationen wie z. B. Umsteigemöglichkeiten und Verkehrsupdates in Echtzeit unterstützen – egal ob per App, Internetseite oder am Serviceschalter. Dann wird es für Fahrgäste mit den unterschiedlichsten Mobilitätsbedürfnissen möglich, die für sie optimale Reisekette zu identifizieren und mit verschiedenen Verkehrsmitteln zu nutzen.
Ziel ist es, die Anzahl der Verkehrsverbünde zu verringern und das Leistungsangebot zu vereinheitlichen. Das vereinfacht die Verbundlandschaft und Fahrgäste müssen sich weniger Gedanken machen, welche Verbünde die Reiseroute umfasst und wer im Fall von Fragen zu kontaktieren ist. Durch die Zusammenschlüsse entstehen zudem effizientere Kosten- und Leistungsstrukturen.
Die Initiativen müssen vor Ort entstehen. Das Land fördert Vorhaben zur Verringerung der Anzahl der Verkehrsverbünde. Zudem leistet das Land einen finanziellen Beitrag zur Finanzierung von Tarifen und zum Ausbau des Verkehrsangebots.
Voraussetzung für noch mutigere und innovativere Maßnahmen ist die Bereitschaft der Verkehrsunternehmen, der Verbünde und der Aufgabenträger, noch stärker zusammenzuarbeiten. Das Land unterstützt dies mit der Schaffung von Rahmenbedingungen der politischen und finanziellen Absicherung.
Für die Weiterentwicklung von Verkehrsverbünden zu intermodalen Dienstleistern gibt es bereits heute gute Beispiele. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) koordiniert im Modellprojekt regiomove den Zusammenschluss öffentlicher und privater Mobilitätsanbieter. nextbike und stadtmobil ermöglicht den KVV-Kundinnen und Kunden eine digitale und lückenlose Routenplanung, Buchung und Bezahlung aus einer Hand.
Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) kooperiert ebenfalls mit dem Leihrad-Anbieter nextbike. Fahrgäste mit Abos erhalten einen Vorzugspreis beim Abschluss einer nextbike-Flatrate und können das Leihfahrrad innerhalb des VRN-Verbundgebiets städteübergreifend zurückgeben.
Im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) dient die polygo-Card als e-Ticket Medium für Abos und als Schlüssel für E-Ladesäulen, Leihfahrräder an RegioRad-Stationen und Carsharing-Angebote. Nutzerinnen und Nutzer erhalten zusätzliche Vergünstigungen bei der Nutzung von Angeboten der Mobilitätspartner.