Angebot auf und zur Gäubahn wird verbessert

Die Gäubahn wird ab Mitte 2026 vorübergehend zwischen Stuttgart-Vaihingen und Hauptbahnhof gekappt. Das Land plant Alternativen.

Im Zuge der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 wird die Gäubahn von und nach Singen sowie Zürich im Stuttgarter Stadtgebiet unterbrochen werden. Nach aktuellem Stand wird dies Mitte 2026 der Fall sein. Bis zur Inbetriebnahme des geplanten Pfaffensteigtunnels zur Verbindung der Gäubahn mit dem Flughafen und dem neuen Hauptbahnhof werden die Züge in Stuttgart-Vaihingen enden und starten. Die Fahrgäste müssen zum Hauptbahnhof auf die Stadtbahn und die S-Bahn umsteigen. Während der Unterbrechung plant das Land ein verbessertes Zugangebot auf der Gäubahn und einigen Zulaufstrecken.

Verkehrsminister Winfried Hermann stellte das Kompensationspaket am Freitag in Rottweil vor. Er sagte: „Die Fahrgäste werden als Ausgleich für die Kappung der Gäubahn und den Umstieg in Stuttgart-Vaihingen deutlich bessere Angebote auf der Strecke zwischen Stuttgart und Singen bekommen. Zugleich appelliere ich an Bund und Bahn, die Planung und den Bau des Pfaffensteigtunnels zügig voranzutreiben und die Finanzierung abzusichern. Denn die Gäubahn ist nicht nur für den regionalen Schienenverkehr, sondern auch als internationale Nord-Süd-Verbindung von großer Bedeutung.“

Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH hat am 5. April die Planfeststellungsunterlagen für den Bau des Pfaffensteigtunnels beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht. Damit ist die Grundlage gelegt, um die Gäubahn künftig über einen rund elf Kilometer langen Tunnel zum Stuttgarter Flughafen zu führen und somit an den neuen Stuttgarter Bahnknoten anzubinden. Der Pfaffensteigtunnel ermöglicht Fahrgästen den Deutschlandtakt auf der Gäubahn und eine rund 15 Minuten kürzere Reisezeit zwischen Stuttgart und Zürich.

    Fernverkehrsverbindung bleibt – Metropolexpresszüge kommen dazu

    • Das Fernverkehrsangebot mit stündlichen Intercity-Verbindungen und die Nutzbarkeit mit Nahverkehrstickets wird fortbestehen.
    • Zusätzlich werden im Großraum Stuttgart Metropolexpresszüge (MEX) verkehren, um die Kapazitäten und die Anzahl an Fahrten zu erhöhen.
    • Die heutigen Linien von Freudenstadt und von Rottweil werden in Zukunft separat nach Stuttgart geführt. Das Trennen und Kuppeln von Zügen in Eutingen entfällt. Das erhöht die Fahrplanstabilität und beschleunigt die Fahrtzeit zwischen Rottweil und Böblingen um 12 Minuten.
    • Zwischen Horb und Stuttgart-Vaihingen werden die MEX-Züge in einem Halbstundentakt verkehren. Zusätzlich verkehrt der MEX Stuttgart – Horb in der Hauptverkehrszeit bis nach Rottweil. 

    S1 wird von Herrenberg nach Horb verlängert

    Als weiteres Angebot im regionalen Schienenverkehr soll an Werktagen tagsüber die S-Bahnlinie 1 von Herrenberg stündlich nach Horb verlängert werden. Damit wird es weiterhin eine durchgehende, umsteigefreie Verbindung von Horb bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof geben. Es halten – zusammen mit den MEX-Zügen – mindestens drei Züge pro Stunde an den Stationen zwischen Horb und Stuttgart-Vaihingen. Mit dem Verband Region Stuttgart als Aufgabenträger der S-Bahn Stuttgart müssten hierfür noch Absprachen getroffen werden.

    Zusätzliche Angebote auch im Süden der Gäubahn geplant

    • Zwei zusätzliche Expresszugpaare werden das Fahrtenangebot zwischen Stuttgart und Singen am Morgen und am Abend verbessern.
    • Das Angebot soll in Tagesrandlagen auch auf dem Ringzug zwischen Rottweil und Tuttlingen, auf der Verbindung Tuttlingen – Engen - Singen, sowie auf der Seehas-Strecke zwischen Singen und Konstanz verbessert werden.
    • Auf der Schwarzwaldbahn wird ein zusätzliches Zugpaar verkehren. Dadurch sind spätere Fahrten möglich, außerdem kann ein Zug am Morgen nach Konstanz beschleunigt fahren. In der Gegenrichtung am Abend wird ein späteres Heimkommen vom Bodensee ermöglicht werden.
    • Verbesserungen sind auch auf der Donaubahn geplant.
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    Schlagwörter: InfrastrukturBahnSPNV

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