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Am 23. November 2023 hat Till Oberwörder, CEO von Daimler Buses, die ersten zwei Serienfahrzeuge vom Typ H2-eCitaros an Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv übergeben. Die Busse mit zusätzlicher Wasserstoffbrennstoffzelle sollen die Diesel-Busse der rnv ersetzen und die bestehende Flotte batterie-elektrischer Busse ergänzen. Im Rahmen des landesgeförderten Projekts „H2Rhein-Neckar“ bringt die rnv in Mannheim und Heidelberg insgesamt 40 solcher H2-eCitaro-Busse auf die Straße. Für die rheinland-pfälzische Stadt Ludwigshafen beschafft die rnv im Rahmen eines weiteren Förderprojektes zusätzliche acht Fahrzeuge.

Forschungsprojekt mit unmittelbarem Mehrwert

„Auch wenn es sich bei diesem Vorhaben um ein Forschungsprojekt handelt, sind wir überzeugt, dass wir unseren Fahrgästen hiermit vom ersten Tag an auch einen echten Mehrwert bieten werden“, berichtete Martin in der Beek von der rnv. „Wie unsere Elektrobusse sind die neuen Fahrzeuge lokal emissionsfrei. Der Einsatz der Brennstoffzelle ermöglicht es uns aber zusätzlich, größere Busse in Form von Gelenkbussen auf längeren und topografisch anspruchsvollen Linien wie beispielsweise den ‚Berglinien‘ in Heidelberg einzusetzen.“

Testeinsatz in Mannheim und Heidelberg bis Anfang 2024

Bevor die neuen Elektro-Gelenkbusse eCitaro G fuel cell im Verkehrsgebiet der rnv im regulären Linienbetrieb eingesetzt werden, absolvieren sie zunächst bis Anfang 2024 einen sogenannten Testbetrieb. Diese Zeitspanne nutzt die rnv neben der Einweisung und intensiven Schulung der Fahrer unter anderem für Testbetankungen und Reichweiten-Abschätzungen, um den Einsatz der neuen Busse auf den Linien in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen optimal auslegen und gestalten zu können. Weitere Anhaltspunkte zur Optimierung der Abläufe im Betriebshof, des Energieverbrauchs und der Routenplanung liefert eine wissenschaftliche Begleitforschung des Projekts H2Rhein-Neckar, durch das Mannheimer Institut für Sustainable Energy Studies und das Institut für Technik der Informationsverarbeitung des KIT.

Ausbau der Wasserstoff-Tankstellen-Infrastruktur

Für die neuen H2-eCitaros braucht es natürlich auch eine eigene Infrastruktur, die die Betankung der Busse ermöglicht. Auf den Betriebshöfen sind für die neuen Busse zwei parallele Infrastrukturen notwendig, für Strom und Wasserstoff. Aus diesem Grund entstehen an den Standorten der rnv eigene Wasserstofftankstellen, die auch Gewerbetreibenden und Privatleuten zur Verfügung stehen werden. Zudem werden neue Ladepunkte aufgebaut. In Heidelberg sind die Arbeiten am neuen Busbetriebshof im Wieblinger Weg schon weit fortgeschritten. Hier entsteht bis Ende März 2024 auf über 10.000 m² Grundfläche eine Abstellkapazität für bis zu 27 Fahrzeuge zur H2-Betankung und zum Batterieladen. Zwei weitere öffentliche Wasserstofftankstellen entstehen zudem bis zum Sommer 2024 in Mannheim und bis Anfang 2025 in Ludwigshafen.

Wasserstoff-Pilotprojekt in der Rhein-Neckar-Region

Aus dem Gesamtkontingent von 48 eCitaro G fuel cell Gelenkbussen kommen 13 Fahrzeuge in Mannheim, 27 in Heidelberg und acht in Ludwigshafen zum Einsatz. Die 40 Elektro-Gelenkbusse mit Brennstoffzellen-Range-Extender für Mannheim und Heidelberg werden im Projekt H2Rhein-Neckar mit 12 Millionen Euro vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg gefördert. Die Gesamtfördersumme für alle Partner im Projekt beträgt 16,7 Millionen Euro. Die Förderung der übrigen acht Busse, die für den Linieneinsatz in der rheinland-pfälzischen Stadt Ludwigshafen vorgesehen sind, erfolgt im Rahmen des Partnerprojekts H2Rivers durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).

Zusammen ergeben H2Rhein-Neckar und H2Rivers eines der größten Demonstrationsprojekte für H2-Mobilität im Südwesten Deutschlands. Sie erproben die Nutzung neuer Wasserstofftechnologien und liefern neue Erkenntnisse für den Aufbau regionaler Wasserstoff-Ökosysteme. Die verschiedenen Teilprojekte umfassen alle Bereiche der Wasserstoffwirtschaft: Sie bilden die gesamte wasserstoffbasierte Wertschöpfungskette von der Wasserstoff-Erzeugung über den Transport bis zu den unterschiedlichen Mobilitätsanwendungen ab. Neben den Bussen machen beispielsweise Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeuge die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie sozusagen „erfahrbar“. Regionale Synergien und integrierte Wertschöpfungsketten helfen dabei, die Brennstoffzellenmobilität wettbewerbsfähig zu gestalten und die Alltagstauglichkeit von Wasserstoff als Energieträger im Verkehrssektor darzustellen.

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