Der Ausbau und die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn ist ein wichtiges Projekt für die Verkehrswende am Bodensee. Alle Beteiligten haben vorab ihr Engagement für das Vorhaben bekräftigt: Land, Bahn, Landkreise und Region waren sich einig, dass es nur gemeinsam gelingen wird, das Vorhaben umzusetzen, zumal die Kosten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind. Der Amtschef des Verkehrsministeriums, Berthold Frieß, sagte am Mittwoch: „Wir sind uns einig, dass es schwierig ist. Wir gehen aber gemeinsam die nächsten notwendigen Zwischenschritte an. Auch bei der angestrebten Variante besteht Einigkeit zwischen Land, Region, Landkreisen und Bahn.“ Die Kostenprognose dafür liegt einer neuen eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Untersuchung (EBWU) zufolge bei 648 Millionen Euro.
Landkreise: Finanzielle Situation schwierig – weitere Überlegungen nötig
Die Landräte des Bodenseekreises, Luca Wilhelm Prayon, und des Landkreises Konstanz, Zeno Danner, erklären übereinstimmend: „Wir freuen uns, dass das Land die schwierige finanzielle Situation ernst nimmt und umfangreiche Überlegungen anstellt, um die Finanzierung des Gesamtprojekts zu gewährleisten. Denn solange die Finanzierung nicht abschließend geklärt ist, können auch die Landkreise nicht in die nächsten Planungsphasen eintreten.“ Deutsche Bahn, Land und Landkreise wollen prüfen, ob man einzelne Themen vorgezogen angeht, um keine größeren Zeitverluste zu erleiden.
Ministerialdirektor Frieß erklärte weiter: „Angesichts der hohen Gesamtkosten für den Ausbau und die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn sollte über die Finanzierung auch in der gemeinsamen Finanzkommission von Land und Kommunen gesprochen werden.“ Dies sei wichtig, weil das Thema für alle großen Projekte im Schienenpersonennahverkehr des Landes von grundsätzlicher Bedeutung ist.
An dem Lenkungskreis nahmen die Landräte des Bodenseekreises, Luca Wilhelm Prayon, und des Kreises Konstanz, Zeno Danner, die Bevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Dr. Clarissa Freundorfer, sowie der Verbandsdirektor des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben, Dr. Wolfgang Heine, teil.