Um eine nachhaltige Mobilität flächendeckend sicherzustellen, bedarf es insbesondere in ländlichen Räumen neben den klassischen Linienverkehren auch neuer Mobilitätsformen. Diese müssen wirtschaftlich tragbar, ökologisch sinnvoll sowie auf die Bedürfnisse der Bürger:innen zugeschnitten sein. Gerade in Zeiten und Räumen schwacher Verkehrsnachfrage eignet sich der Einsatz von flexiblen und bedarfsorientierten Angeboten, wie On-Demand-Verkehre. Unter den Begriff On-Demand-Verkehre fasst das Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg vor allem in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) integrierte Ridepooling-Dienste.
Das Land Baden-Württemberg sammelte schon früh Erfahrungen hinsichtlich der Integration von On-Demand-Verkehren im klassischen ÖPNV. Seit 2020 werden die Vorhaben der Förderprogramme „Ridepooling“ sowie „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“ im Rahmen einer Begleitforschung wissenschaftlich begleitet. Die Projekte befinden sich sowohl in städtischen (fips in Mannheim, SSBFlex in Stuttgart und MyShuttle in Karlsruhe) als auch in ländlichen Räumen (ADKflex im Alb-Donau-Kreis, ÖPNV-Taxi in Freudenstadt). Über das Förderprogramm On-Demand-Verkehre unterstützt das Land seit 2022 den Ausbau von flexiblen Angeboten in Baden-Württemberg. Ziel ist es, On-Demand-Verkehre flächendeckend als Verkehrsträger zu etablieren und die kommunalen Aufgabenträger bei der Bereitstellung zu unterstützen. Dabei sollen die neuen Verkehre an den Schienenpersonennahverkehr und an Regiobuslinien anbinden.
Mit der Ausschreibung sucht das Land einen externen Dienstleister, der die Begleitforschung zu den On-Demand-Verkehren in Baden-Württemberg fortsetzt. Die Ergebnisse sollen folgende Fragestellungen beantworten:
- Welchen Beitrag leisten die Angebote zur Mobilitätsgarantie (Mobilitätssicherung)?
- Welche Auswirkungen hat das Angebot auf den bestehenden ÖPNV sowie das Mobilitäts- und Nutzerverhalten?
- Wie kann ein On-Demand-Verkehr wirtschaftlich effektiv und kostengünstig entwickelt werden (unter Berücksichtigung der siedlungsstrukturellen Voraussetzungen sowie der Zielsetzung bzw. Funktionalität des Angebots)?
- Welche Faktoren sind die kritischen Kostentreiber (bspw. Kosten pro Bedienstunde / Kosten pro Fahrzeug / Kosten pro Beförderungsfall)?
- Wie kann ein On-Demand-Verkehr zur Nachhaltigkeit beitragen? Wie kann die Ökobilanz von On-Demand-Verkehren verbessert werden?
- Wo liegen weitere Chancen für den Verkehrsträger für On-Demand-Verkehre (Autonomes Fahren / Integration Soziale Fahrdienstleistungen / Post-On-Demand)?
Bewerbungsfrist ist Mittwoch, 14.02.2024, 12:00 Uhr. Die Ausschreibungsunterlagen finden Sie hier.