Fahrradfreundliche Bushaltestellen

Die Gestaltung fahrradfreundlicher Bushaltestellen ist ein wichtiger Beitrag für eine umweltgerechte Mobilität.

Der Öffentliche Personennahverkehr und Fahrräder sind wichtige Pfeiler einer umweltgerechten Mobilität, zumal in dicht besiedelten Gebieten. Der begrenzte Platz auf den Straßen birgt aber auch Konfliktpotenzial. Ein Ort mit speziellen Anforderungen an die Verkehrsführung sind Bushaltestellen. Sie müssen den Bedürfnissen von Bussen und Fahrrädern gleichermassen gerecht werden wie jenen von Autos und Personen, die zu Fuß unterwegs sind und den Bus nutzen. Eine Bachelorarbeit der Schweizerischen Hochschule für Wirtschaft und Ingenieurwissenschaften des Kantons Waadt hat untersucht, wie Busse und Velos im Bereich von Haltestellen sicher und zügig aneinander vorbeikommen, und wie sich Haltestellen und Radwege so gestalten lassen, dass die Sicherheit, der Komfort und eine flüssige Fortbewegung für alle Verkehrsteilnehmenden gewährleistet ist. Die Arbeit des Studenten Nyoman Selamet wurde mit dem Prix LITRA 2023 ausgezeichnet.

Fahrbahn-Halt versus Haltebucht

Zwei Verkehrsführungen an Bushaltestellen sind besonders verbreitet: Im ersten Fall stoppt der Bus in einer Haltebucht, um die Fahrgäste aus- und einsteigen zu lassen, während Radfahrende, Motorräder und Autos links am Bus vorbeifahren können. Im zweiten Fall hält der Bus auf der Fahrbahn (teilweise mit vorgezogener Haltekante); die übrigen Verkehrsteilnehmenden müssen warten, bis der Bus die Fahrt fortsetzt. Diese beiden Grundformen kommen in verschiedenen Ausprägungen vor und unterscheiden sich unter anderem darin, ob die Fahrräder auf der Fahrbahn, auf einem Radfahrstreifen, auf der Busspur oder einem getrennten Radweg unterwegs sind. All diese Verkehrsführungen an den Haltestellen haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile für die Beteiligten und können zwischen ihnen zu Konflikten führen, wie Nyoman Selamet in seiner Arbeit detailreich ausführt.

Eine "ideale" Lösung, welche die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden optimal bedient, gebe es nicht, betont der Autor. "Für jede Haltestelle muss jeweils nach der besten Verkehrsführung gesucht werden, abhängig von den jeweiligen Platz- und Verkehrsverhältnissen." Planungsrechtliche Vorgaben müssen ebenso beachtet werden wie praktische Aspekte, darunter die Möglichkeit für die Schneeräumung im Winter. Die Arbeit zeigt exemplarisch verschiedene Lösungswege auf. Die präsentierten Gestaltungsvorschläge machen deutlich, dass der begrenzte Raum zwischen Autos, Rädern und Fußgängern aufgeteilt werden muss, und dass aus dem Vorteil des einen in der Regel ein Nachteil für einen anderen resultiert.

Die Arbeit von Nyoman Selamet unter dem Titel "Optimisation des pistes cyclables au droit des arrêts de bus" können Sie hier herunterladen.

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Schlagwörter: Bike+RideBus

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