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ÖPNV-Report 2024 veröffentlicht

Der neue ÖPNV-Report des Landes belegt ein deutlich verbessertes Bus- und Bahnangebot in Baden-Württemberg.

Das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist von 2020 bis 2024 landesweit um rund 15 Prozent erweitert worden. Das geht aus dem ÖPNV-Report 2024 hervor, den Gerd Hickmann, Leiter der Abteilung Öffentlicher Verkehr im Ministerium für Verkehr, am 6. Mai 2025 auf dem 2. ÖPNV-Zukunftskongress vor knapp 700 Fachleuten in Freiburg vorgestellt hat. 

Zuwachs bei Bus und Bahn

Das Angebot im landesweiten Busverkehr ist im betrachteten Zeitraum um 16 Prozent gestiegen, die Zugkilometer im Schienenpersonennahverkehr des Landes zwischen 2019 und 2023 sogar um 19 Prozent. Die Fahrgäste profitieren von dichteren Takten und längeren Betriebszeiten.

„Es geht überall voran bei Bus und Bahn. Die neuen Analysen des ÖPNV-Reports 2024 zeigen zahlreiche Verbesserungen beim Angebot. Und die Menschen im Land haben darauf offenkundig gewartet: Die Fahrgastnachfrage ist auf der Schiene und besonders auch bei den Regiobussen gestiegen. Wir können also noch mehr Fahrgäste gewinnen. Ein gutes Angebot motiviert zum Umstieg“, betonte Landesverkehrsminister Winfried Hermann, der bei der Vorstellung des Reports ebenfalls zugegen war. „Gemeinsam mit den kommunalen Aufgabenträgern müssen wir weiter Anstrengungen unternehmen, damit Bus und Bahn zuverlässiger und damit noch attraktiver werden.“

Der landesweite Anteil des ÖPNV an den zurückgelegten Wegen hat sich nach der Corona-Delle noch nicht vollständig erholt. Er liegt auf dem Niveau von 2017 und ist damit etwas geringer als im ÖPNV-Rekordjahr 2019. Nimmt man alle Verkehrsträger des Umweltverbundes zusammen, hat sich ihr Anteil in Baden-Württemberg allerdings positiv entwickelt: Der sogenannte Modal-Split-Anteil ist von 42 Prozent im Jahr 2008 auf 46 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. 

Landesweit solides ÖPNV-Angebot

Die neu in den Report aufgenommenen ÖPNV-Güteklassen zeigen, dass landesweit, also in der Summe aller Stadt- und Landkreise, über 90 Prozent der Bevölkerung durch ein solides Mindest-ÖPNV-Angebot im Stundentakt bedient werden. Auch die Fahrgastnachfrage wächst in einzelnen Bereichen des ÖPNV. Einen starken Zuwachs verzeichnen die vom Land bestellten Nahverkehrszüge sowie die vom Land geförderten Regiobusse. Allein die Verkehrsleistung des vom Land bestellten Schienenpersonennahverkehrs stieg von 2019 bis 2024 um über 20 Prozent. Neben einer konsequenten Ausweitung des Angebots hat auch das Deutschlandticket deutlich dazu beigetragen. 

 ÖPNV-Finanzierung unter der Lupe

Bei einer Podiumsdiskussion zu den Ergebnissen des ÖPNV-Reports mit Minister Hermann wies Dr. Christoph Schnaudigel, Landrat im Landkreis Karlsruhe, auf die angespannte Haushaltslage der Kommunen hin: „Ohne eine dauerhafte und nachhaltige Finanzierung durch Bund und Land wird es nicht möglich sein, die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Auch der ÖPNV Report 2024 zeigt, dass die Mobilitätswende nur gelingen kann, wenn die kommunale Seite verlässlich ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommt.“

Der ÖPNV-Report zeigt, dass das Land und die Kommunen in den vergangenen Jahren bereits deutlich mehr Geld in den ÖPNV gesteckt haben: Insgesamt ist die öffentliche Finanzierung des ÖPNV in Baden-Württemberg von 2018 bis 2024 um 70 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gestiegen. Pro Kopf betragen die öffentlichen Ausgaben in Baden-Württemberg damit rund 300 Euro pro Jahr. Preisbereinigt sind – im Gegensatz zu den deutlichen Mittelsteigerungen des Landes und der Kommunen – die Mittel des Bundes allerdings gesunken, ergibt die Bewertung der Untersuchung. 

„Trotz der Steigerungen der öffentlichen Mittel ist die Lage der ÖPNV-Finanzierung schwierig: Um den Verkehr weiter auszubauen oder wenigstens zu halten, muss der Bund seiner Pflichtaufgabe besser nachkommen und den ÖPNV insbesondere auf der Schiene auskömmlich finanzieren“, fordert Minister Hermann. „Der Bund muss mehr Regionalisierungsmittel zur Verfügung stellen. Der dringend erforderliche weitere Ausbau würde in den nächsten Jahren sonst ausgebremst werden. Auch Baden-Württemberg droht im Schienenverkehr eine Finanzierungslücke, sofern der Bund die Regionalisierungsmittel nicht endlich erhöht. Der neue Koalitionsvertrag der Bundesregierung bleibt hier leider vage.“ 

Mobilitätspass als neues Finanzierungsinstrument für die Kommunen 

Zur Finanzierung des ÖPNV auf kommunaler Ebene dürfte dank des neuen Landesmobilitätsgesetzes auch der Mobilitätspass künftig eine wichtige Rolle spielen. Mit dem Mobilitätspass für Einwohner:innen oder für Kfz-Halter:innen haben Kommunen jetzt die rechtliche Möglichkeit, zusätzliche Mittel für den Ausbau des ÖPNV zu generieren und gleichzeitig Anreize zu setzen, vermehrt auf den ÖPNV umzusteigen. 

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