Am 06. März 2023 wurden in Bad Boll die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung mehrerer stillgelegter Bahnstrecken in Eisenbahnvarianten (nach Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung, EBO) und Stadtbahnvarianten (nach Straßenbahn Bau- und Betriebsordnung BOStab) vorgestellt:
- Stichbahn Göppingen – Bad Boll als Eisenbahn
- Stichbahn Kirchheim u. T. – Weilheim a. d. T. als Stadtbahn
- Göppingen – Schwäbisch Gmünd als Stadtbahn
- Durchbindung Göppingen – Kirchheim als Eisenbahn
- Durchbindung Göppingen – Kirchheim als Stadtbahn
Besonders die beiden ehemaligen Stichbahnen zwischen Kirchheim und Weilheim sowie zwischen Göppingen und Bad Boll Bahn weisen hohe Nutzen-/Kosten-Quotienten von über eins auf und haben daher gute Chancen auf eine Reaktivierung. Für die Strecke Göppingen – Schwäbisch Gmünd sind die Ergebnisse leider negativ ausgefallen – und das obwohl ein Ersatzneubau für den heute auf der Strecke befindlichen Radweg von den Gutachter:innen nicht einmal mit in ihre Bewertung einbezogen worden sind. Die Durchbindung, die einen Neubauabschnitt zwischen Bad Boll und Weilheim u. T. erfordern würde, verfehlt die für eine Reaktivierung kritische Marke von über eins bisher knapp. Daher bedarf es vertiefter Untersuchungen, um eine mögliche Realisierbarkeit nachzuweisen. Das Land Baden-Württemberg signalisierte, vertiefende Studien mit einem Zuschuss von 75 Prozent zu fördern.
Sollte es zu einer Reaktivierung der positiv bewerteten Strecken kommen, können die Bauprojekte mit Fördermitteln in Höhe von bis zu 90 Prozent der benötigten Investitionen unterstützt werden.
Ziel der Veranstaltung in Bad Boll war es, alle Beteiligten aus dem politischen Raum und die kommunalen Vertreter aus den Städten und Gemeinden zunächst auf einen einheitlichen Informationsstand zu bringen. Im nächsten Schritt werden die zuständigen Gremien der Auftraggeber, dann öffentlich, in ihren zuständigen Fachausschüssen über die Ergebnisse der Expertise und das weitere Vorgehen beraten.
