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Reaktivierung der Bahnverbindung Freiburg-Colmar

Für die Reaktivierung der Bahnstrecke von Freiburg nach Colmar hat der grenzüberschreitende Lenkungskreis weitere Schritte verabredet.

Seit der Zerstörung der Breisacher Eisenbahnbrücke an der deutsch-französischen Grenze im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1945 gibt es keine direkte Schienenverbindung zwischen den Städten Freiburg und Colmar mehr. Das soll sich ändern: um die Mobilität der Menschen vor Ort zu verbessern, um das Klima zu schützen und um die deutsch-französische Zusammenarbeit zu stärken. Der grenzüberschreitende Lenkungskreis COPIL (comité de pilotage) zur Reaktivierung der Bahnstrecke hat bei seiner Sitzung am 25. Juli die Ergebnisse zweier Vorstudien beraten, die vom französischen Bahnunternehmen SNCF Réseau und DB Netz durchgeführt wurden.

Die Vorstudien haben zu folgenden übereinstimmenden Ergebnissen geführt:

  • Technische Optionen zum Ausbau der Infrastruktur und zu den denkbaren Fahrplan-Angeboten mit fünf möglichen Angebotsszenarien
  • Zeitplan für die Realisierung des Projekts mit einer voraussichtlichen Inbetriebnahme zum Ende der 2030er Jahre
  • Die Kosten der erforderlichen Investitionen betragen nach den Wirtschaftsbedingungen von 2023 voraussichtlich zwischen 840 Mio. und 880 Mio. Euro.

Unabhängige dritte Studie geplant

Beim Lenkungskreis wurden auch Ergebnisse der Untersuchungen zum erwarteten Kosten-Nutzen-Verhältnis präsentiert. Dabei zeigen die gleichzeitig auf französischer und deutscher Seite durchgeführten Untersuchungen teilweise unterschiedliche Ergebnisse, die auf unterschiedliche Methoden in den beiden Ländern zurückzuführen sind. Der Lenkungskreis hielt es daher angesichts der hohen Investitionen für notwendig, eine unabhängige Drittstudie in Auftrag zu geben, um eine übereinstimmende Bewertung des Projekts zu ermöglichen. Der Abschluss der Drittstudie ist für das Frühjahr 2024 vorgesehen. Auch ein Arbeitskreis zur Finanzierung der nächsten Projektphasen wurde gegründet.

Hermann: Inbetriebnahme Ende der 2030er Jahre nicht ambitioniert genug

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Ich bedanke mich bei SNCF und DB Netz sowie bei allen Partnern für die geleistete Arbeit. Wir haben nun die nächsten Schritte vereinbart, um zügig in die nächste Projektphase zu kommen. Für mich zeigen die Ergebnisse der aktuellen Planungsphase die Potentiale der grenzüberschreitenden Verbindung aber auch die Vorteile für den Binnenverkehr auf beiden Seiten des Rheins klar auf. Wir haben in Baden-Württemberg positive Erfahrungen mit etlichen anderen Reaktivierungsprojekten gesammelt. Wir haben erlebt, dass die Prognosen von der Nachfrage weit übertroffen wurden. Wenn die neuen Züge fahren, werden sie genutzt. Das wird auch hier so sein.“ Minister Hermann betonte, dass alles getan werden müsse, dass das Projekt vorankomme. Eine Inbetriebnahme Ende der 2030er Jahre sei zu spät und zu wenig ambitioniert.

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