Die LibroDuct GmbH & Co. KG hat ein System entwickelt, mit dem Batterie-Oberleitungsbusse im Stand automatisch an Oberleitungen an- und wieder von diesen abdocken können. Diese Batterie-O-Busse sind in der Lage Fahrgäste aus abgelegen Ortsteilen, in denen keine Oberleitungen verlegt sind, abzuholen und sie wieder dorthin zurückzubringen. Die Batterien der Fahrzeuge laden auf Streckenabschnitten mit Oberleitungen während der Fahrt auf. Mithilfe von Bundesfördermitteln will das Unternehmen sein System gemeinsam mit seinen Partnern (DIaLOGIKa GmbH und der Bergischen Universität Wuppertal) weiterentwickeln. Das sogenannte An- und Abdrahten soll in Zukunft auch während der Fahrt möglich sein.
Das neue System würde die Batterie-O-Busse noch flexibler und somit den Aufbau von Leitungsnetzen deutlich einfacher und billiger machen. Kreuzungen und Abzweigungen könnten beispielsweise oberleitungsfrei gehalten werden, gegenläufige Spuren benötigten nur noch eine Oberleitung. Busse mit dem verbesserten System könnten Baustellen problemlos umfahren.
Am 12. September hat Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (BMDV), eine Förderzusage über 2 Millionen Euro an das Konsortium übergegeben.
„Nachdem wir bisher als kleines mittelständisches Unternehmen mit eigenen Mitteln das Andrahten der Obusse im Stand realisiert haben, freuen wir uns sehr, mit Unterstützung des BMDV und jetzt auch in Kooperation mit der Uni Wuppertal zusätzlich das Andrahten während der Fahrt angehen zu können. Dieses ermöglicht ganz neue Szenarien, die den Obus noch interessanter für die Verkehrsbetriebe machen. Anfragen aus der ganzen Welt nach unserer Technologie bestärken uns darin, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Dr. Jan Messerschmidt, Geschäftsführer der LibroDuct GmbH & Co. KG.
Das BMDV fördert das Projekt LibroDuct AAO im Rahmen der „Förderrichtlinie Elektromobilität“ mit 2.063.584 Euro. Fördermittel dieser Maßnahme werden im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Das Projekt läuft bis Juni 2026.