Seit dem 1. März 2025 wird die Deutsche Bahn (DB) entlang der Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen zwischen dem Filder- und dem Albvorlandtunnel die Oberleitung unter Strom setzen. Laut einer Pressemitteilung stehen dann die Oberleitungen sowie alle zugehörigen Leitungen und Anlagen unter einer Spannung von 15.000 Volt.
Warnung vor lebensgefährlichen Risiken
Mit der Inbetriebnahme der Stromversorgung gehen erhebliche Gefahren einher. Wer auf Brückenvorbauten, Maste oder Waggons klettert, bringt sich in Lebensgefahr. „Bereits ein Abstand von weniger als drei Metern zu den stromführenden Anlagen kann zu einem tödlichen Stromschlag führen“, warnt die Bahn. Auch Luftballons, Drachen oder Wasserschläuche in der Nähe der Oberleitung können lebensgefährlich sein.
Die Strecke Wendlingen–Ulm ist Teil des Milliardenprojekts Stuttgart 21, das weit mehr als den Umbau des Hauptbahnhofs der Landeshauptstadt umfasst. Es beinhaltet neue Bahnhöfe, zahlreiche Tunnel, Brücken und Schienenwege. Ziel des Projekts ist es, die Reisezeiten im Fern- und Regionalverkehr deutlich zu verkürzen.
Neuer Stuttgarter Hauptbahnhof soll Ende 2026 starten
Mit der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs soll auch der Streckenabschnitt Stuttgart–Wendlingen in den kommerziellen Betrieb gehen. Zuvor sind umfangreiche Testfahrten auf der Neubaustrecke geplant. Bei den sogenannten Hochtastfahrten wird die Geschwindigkeit schrittweise gesteigert. Die Bahn warnt vor den Risiken: Herannahende Züge sind kaum hörbar, zudem können beim Vorbeifahren starke Druck- und Sogwirkungen entstehen.
Der Tiefbahnhof in der Stuttgarter Innenstadt soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Die Deutsche Bahn beziffert die Gesamtkosten für das Projekt auf rund elf Milliarden Euro und hat zusätzlich einen Puffer von 500 Millionen Euro eingeplant. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Kostensteigerungen, die zuletzt mit gestiegenen Baupreisen begründet wurden.