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Stutensee: Wie geht´s weiter mit dem Bürgerbus?

Vergangenen September machte Heiner Jurkitsch seine Idee öffentlich, einen Bürgerbusverein in Stutensee zu gründen. Erste Gespräche verliefen wenig erfolgversprechend.

Inzwischen hat ein Gespräch mit Oberbürgermeisterin Petra Becker sowie mit dem Seniorenbeirat stattgefunden. Jurkitschs Vorhaben kollidiert mit dem Vorhaben des Seniorenbeirats, einen DRK-Bus für Seniorenfahrten einzusetzen. Zusätzlich Schwierigkeiten bereitet die Corona-Pandemie. Der Landesverband Pro Bürgerbus teilt die Einschätzung der Stadtverwaltung.

Heiner Jurkitsch zeigt sich von dem Gespräch mit Oberbürgermeisterin Becker Ende November im Rathaus, an dem auch Fred Schuster, Geschäftsführer des Landesverbands Pro Bürgerbus Baden-Württemberg, teilnahm, enttäuscht. „Frau Becker wünscht keinen Bürgerbus”, so sein Vorwurf. Die Oberbürgermeisterin bestand darauf, dass der Seniorenbeirat eingebunden werde, der den DRK-Bus aus Staffort erneut aktivieren könne. „Weder die politische Führung noch der Seniorenbeirat haben Interesse bezüglich Mobilität der Senioren in Stutensee”, so Jurkitsch.

Die Stadtverwaltung widerspricht dieser Äußerung. Selbstverständlich sei die Verwaltung daran interessiert, den Öffentlichen Personennahverkehr in Stutensee zu verbessern. Mit dem Landratsamt werde diskutiert, möglichst kurzfristig On-Demand-Verkehre einzurichten. Das von Heiner Jurkitsch vorgestellte Projekt werde von der Oberbürgermeisterin nicht abgelehnt. Da es jedoch bereits vor Corona vonseiten des Seniorenbeirats Versuche in Richtung Bürgerbus gegeben habe, halte sie es für sinnvoll, Erfahrungen zu bündeln und an einem Strang zu ziehen, statt Parallelstrukturen zu schaffen.

Der Seniorenbeirat hatte 2020 im Stadtteil Staffort mit dem dortigen DRK-Bus einen entsprechenden Service erprobt. Aufgrund der aufkommenden Corona-Pandemie war der Versuch aber eingestellt worden. Nach Abklingen der Pandemie soll das Projekt nochmals in Angriff genommen werden. „Der Seniorenbeirat steht in Sachen Bürgerbus der Planung des Herrn Jurkitsch nicht im Wege”, so Bernd Heß vom Seniorenbeirat. Er sehe jedoch gegenwärtig keine Notwendigkeit, sich daran zu beteiligen. Der Beirat wolle sich nun erneut mit dem Thema beschäftigen.

Fred Schuster, Geschäftsführer des Landesverbands Pro Bürgerbus Baden-Württemberg, berät seit sieben Jahren Vereine und Kommunen bei der Einführung eines Bürgerbus-Projekts. Er war bei dem Gespräch mit Jurkitsch und Becker dabei und beschreibt die Atmosphäre als konstruktiv. Im Gegensatz zum Spöcker gebe er der Oberbürgermeisterin Recht, dass es nicht sinnvoll sei, zweigleisig zu fahren. In Stutensee sei die Lage aufgrund von persönlichen Befindlichkeiten nicht ganz einfach, es sei schwierig, einen Ausgleich zu finden. Ein Bürgerbus sei grundsätzlich für alle geschaffen. Da er jedoch maximal acht Fahrgäste transportieren könne, komme er in der jetzigen Situation hauptsächlich für Senioren in Frage. Es gehe um Einzelfahrten, keinen Massenverkehr. Jüngere würden Auto, Bus und Bahn nutzen.

Ohne Unterstützung durch die Kommune sei ein solches Vorhaben nicht zielführend, meint Schuster. Es sei eine enorme Herausforderung für Ehrenamtliche. „Potenzial und Bedarf wären da”, so Schusters Fazit trotz aller Schwierigkeiten. „Es wäre schön, wenn es weitergeht.”

Für Jurkitsch ist das Vorhaben seiner Aussage nach jedoch erst einmal erledigt. OB Becker setze eine Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat voraus, dieser will sich jedoch nicht an einem Bürgerbus beteiligen. Diese Haltung habe ihn bewogen, seine ehrenamtlichen Kräfte anders einzusetzen.

Quelle: Dieser Text ist zuvor bereits auf www.meinstutensee.de erschienen.

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