Wie Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing bei einer Regierungsbefragung Anfang Oktober im Bundestag mitteilte, gehen die Bauarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim – der sogenannten Riedbahn – gut voran: Die Strecke von insgesamt 70 Kilometern sei schon zu mehr als die Hälfte abgearbeitet, weshalb weiterhin davon ausgegangen wird, dass die Strecke ab 15. Dezember 2024 wieder für den Zugverkehr geöffnet sein wird.
Laut dem Infrastrukturchef der Deutschen Bahn (DB), Berthold Huber, wurden (Stand 24. Oktober 2024) bereits 104 Kilometer Gleis und eine Million Meter Kabel verlegt sowie 361 Oberleitungsmasten erneuert. Nach Angaben von Siemens-Projektleiter Guido Rumpel, werden acht Stellwerke mit über 600 Signalen, rund 330 Weichenantrieben, 880 digitalen Zählpunkten mit über 3.500 Ortungsgeräten ausgerüstet. Die Stellwerke und ein Großteil der Signale und Weichenantriebe seien montiert, die Stellwerkssoftware ist in der Freigabephase. Parallel dazu wurde auch konventionelle Signaltechnik installiert, weil noch nicht alle Züge mit der modernen Technik kommunizieren können.
Doch nicht nur die Bauarbeiten an der Strecke laufen gut. Wie die DB mitteilte, gilt dies auch für den Schienenersatzverkehr (SEV).
Die Fahrgäste bleiben dem ÖPNV treu
Eine repräsentative Fahrgastbefragung der DB mit rund 400 Teilnehmenden aus den Monaten Juli und August ergab, dass die Menschen dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) treu bleiben: 60 Prozent der Befragten nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel genauso häufig wie vorher die Bahn, 16 Prozent fahren sogar häufiger. Die Mehrheit (78 Prozent) fährt während der Bauarbeiten entweder mit den Ersatzbussen, den Zügen auf den Umleitungsstrecken oder beiden in Kombination. Die wenigsten Menschen – lediglich zwölf Prozent – sind seit Beginn der Bauarbeiten vom Zug auf Pkw oder Motorrad umgestiegen.
Hohe Zufriedenheit mit der Qualität des SEV
Der Großteil der befragten Fahrgäste (78 Prozent) gibt der Fahrt im Ersatzverkehr die Schulnote eins oder zwei – und das, obwohl der Ersatzverkehr an der Riedbahn besonders umfangreich und komplex ist. Drei Punkte haben die Befragten besonders positiv bewertet:
- Die Busse: 86 Prozent der Befragten geben die Schulnoten 1 oder 2 für die Ausstattung und den Komfort an Bord mit WLAN, USB-Lademöglichkeiten und Gepäckfächern.
- Die Busfahrer:innen: 75 Prozent geben ihnen die Schulnote 1 oder 2. Positiv bewertet haben sie u. a. deren Freundlichkeit, Fahrweise, Auskunftsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Kompetenz, Ortskunde sowie Sprachkenntnisse.
- Die Information zur Fahrt: 72 Prozent geben hier die Schulnote 1 oder 2. Bei der Reisendeninfo konnte der größte Sprung in der Zufriedenheit erreicht werden – ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zu Januar, als die DB das erste Mal Ersatzverkehr an der Riedbahn gefahren ist.