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Der ÖPNV nutzt der Volkswirtschaft

DB-Studie belegt: Jeder in den ÖPNV investierte Euro macht sich für die Volkswirtschaft drei Mal bezahlt.

Geht es um den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland, stehen häufig die staatlichen Zuschüsse zu den Betriebskosten im Vordergrund. Belastbare Berechnungen des volkswirtschaftlichen Nutzens fehlten bislang. Eine von der Deutschen Bahn (DB) beauftragte Studie des Zukunftsclusters „MCube“ unter Leitung der TU München aus dem Mai 2025 belegt nun: Jeder in den ÖPNV investierte Euro bringt der deutschen Volkswirtschaft einen Nutzen von drei Euro. 

Der Betrieb von Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen und Regionalverkehrszügen kostet bundesweit jedes Jahr 25 Milliarden Euro. Diese Betriebskosten sind eine lohnenswerte Investition: Laut der Studie ist der ÖPNV jährlich für rund 75 Milliarden Euro Wertschöpfung verantwortlich.

Ein erheblicher Teil der Wertschöpfung fällt direkt in der ÖPNV-Branche an sowie in den Wirtschaftsbereichen, die in direktem Zusammenhang mit dem ÖPNV stehen, etwa bei Fahrzeugherstellern oder Reinigungsdiensten. In anderen Bereichen hat der ÖPNV sogar insgesamt einen noch größeren Einfluss: Im Einzelhandel hängt ein Teil des Umsatzes direkt von ÖPNV-Nutzer:innen ab, auch der Tourismus profitiert insbesondere in Städten und Ferienregionen von guter ÖPNV-Erreichbarkeit. Darüber hinaus befördert der ÖPNV produktive Erwerbsarbeit: Busse und Bahnen machen es erst möglich, dass Menschen ihren Arbeitsplatz erreichen und dass Unternehmen geeignete Mitarbeitende finden.  

Bereits heute trägt der ÖPNV dazu bei, externe Kosten zu senken. Gemeint sind Kosten, für die die Gesamtgesellschaft etwa in Form von Steuergeldern aufkommen muss. Dazu zählen Verkehrsunfälle und Flächenverbrauch, aber auch Lärm, Luftverschmutzung und Klimabelastung, die gesellschaftliche Kosten verursachen. Würde die heutige Verkehrsleistung des ÖPNV vollständig auf den motorisierten Individualverkehr (MIV) verlagert, entstünden jährlich rund neun Milliarden zusätzliche Kosten.

Der Nahverkehr in Deutschland wird jeweils etwa zur Hälfte aus den Fahrgasteinnahmen und Mitteln des Bundes, den sogenannten Regionalisierungsmitteln, finanziert. Die Studie liefert einen Beleg dafür, dass sich die staatliche Finanzierung lohnt.

Laut MCube sind die verwendeten Daten nicht frei von schwächen. Sie basieren zum Teil auf der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes, die auch Schätzungen enthält und auf Mobilitätsdaten des Bundesverkehrsministeriums (Mobilität in Deutschland – Mobilität in Tabellen), die zum Teil auf Stichproben beruhen. Zudem bezieht sich die Studie auf das Jahr 2019, um Corona-Verzerrungen zu vermeiden. „Trotz aller Limitationen zeigt die Analyse deutlich: Der ÖPNV ist ein zentraler wirtschaftlicher Faktor in Deutschland. Die getroffenen Annahmen wurden konservativ und fundiert gewählt, und durch qualitative Evidenz und Expertendiskussionen validiert. In Summe verdeutlichen die Ergebnisse nicht nur die wirtschaftliche Leistungskraft der ÖPNV-Branche selbst, sondern auch ihren weitreichenden Einfluss auf andere zentrale Wirtschaftsbereiche“, heißt es in der Studie.

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