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DB und Siemens testen Wasserstoffzug

Der innovative Wasserstoffzug wird ab 2024 einen Dieseltriebwagen im regulären Betrieb ersetzen und Fahrgäste auf der Strecke Tübingen–Horb–Pforzheim transportieren.

Premierenfahrt im neuen Wasserstoffzug: Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn (DB), Dr. Roland Busch, CEO der Siemens AG, und Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, haben am 09. September eine erste Fahrt mit dem Wasserstoffzug Mireo Plus H unternommen und demonstrierten im Anschluss den Betankungsvorgang mit der mobilen Wasserstofftankstelle im Siemens-Prüfcenter in Wegberg-Wildenrath (NRW). Die Wasserstoff-Technologie soll künftig Dieseltriebzüge im Regionalverkehr ersetzen und somit einen wesentlichen Beitrag zum Dieselausstieg leisten. Wasserstoffzüge sind eine besonders klimafreundliche Antriebstechnologie, denn mit grünem Wasserstoff fahren sie emissionsfrei – ausgestoßen wird nur Wasserdampf.

„Wasserstoff gehört zur Mobilität der Zukunft. Daher freue ich mich sehr, dass wir heute den nächsten wichtigen Meilenstein im Projekt H2goesRail erreicht haben“, sagt Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. „Unser Ziel ist klar: Bis 2040 werden wir als Deutsche Bahn klimaneutral sein. Ein wichtiger Hebel dabei ist der Abschied vom Diesel. Mit unserer Entwicklung einer mobilen Wasserstofftankstelle und der dazugehörigen Instandhaltungsinfrastruktur zeigen wir als Deutsche Bahn einmal mehr, wie herausragende und innovative Antriebstechnologien aussehen und wie klimaneutrale Mobilität von Morgen geht.“

Ein Schlüsselelement, um Wasserstofftechnologie im Betriebsalltag konkurrenzfähig zum bisher verwendeten Dieselkraftstoff zu machen, ist ein schneller Betankungsvorgang. Die DB hat daher ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem die Betankung eines Wasserstoffzuges erstmalig genauso schnell verläuft, wie die Betankung eines Dieseltriebzugs. Ein wichtiger Aspekt angesichts der eng getakteten Zugfolgen im Regionalverkehr der DB. Der Wasserstoff wird in Tübingen von DB Energie mit Ökostrom produziert, der direkt aus der Oberleitung kommt.

Siemens und die Deutsche Bahn haben das Projekt H2goesRail im November 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt. In den vergangenen Monaten fanden neben Betankungs- und Inbetriebnahmetests auch umfangreiche Schulungen der Mitarbeitenden statt, die künftig die Anlage bedienen werden. Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 13,74 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

Am Beispiel des H2goesRail-Projekts ergeben sich auf der Strecke zwischen Tübingen und Pforzheim durch den Abschied vom Diesel CO2-Einsparungen von ca. 330 Tonnen pro Jahr. Der Mireo Plus H wird 2023 Testfahrten in Baden-Württemberg aufnehmen. Ab 2024 wird er für das Projekt H2goesRail im regulären Fahrgasteinsatz zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim unterwegs sein und einen dort fahrenden Dieseltriebwagen ersetzt.

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