An der Frankenbahn sind jetzt drei Bahnhöfe fit für die Zukunft: Die Deutsche Bahn (DB) hat den Bahnhof Gerlachsheim in geänderter Lage neu gebaut und den Bahnhof Grünsfeld umfassend modernisiert. Fahrgäste profitieren an beiden Stationen von stufenfrei erreichbaren, barrierefreien Bahnsteigen. Auch am Bahnhof Zimmern können Reisende erneuerte Bahnsteige nutzen. Zudem wird es entlang der Gleise in Grünsfeld nun deutlich leiser: Hier baute die DB im Rahmen des Lärmsanierungsprogramms des Bundes neue Lärmschutzwände.
„Barrierefreiheit macht den Bahnverkehr für alle zugänglich und erleichtert Reisenden das Leben, egal ob mit Kinderwagen, schwerem Gepäck oder im Rollstuhl. Mit dem Bahnhofsmodernisierungsprogramm II investiert das Land gemeinsam mit der Bahn und den Kommunen über 300 Millionen Euro, um Bahnhöfe zu modernen Aushängeschildern der Ortschaften zu machen“, erklärte Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg. „Jeder modernisierte Bahnhof ist ein Gewinn für die Fahrgäste und ein Schritt in Richtung unseres Ziels, die Nutzung des Nahverkehrs bis 2030 zu verdoppeln. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem wir den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr erleichtern. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrem Einsatz diese wichtigen Projekte möglich machen.“
Die Modernisierung in Gerlachsheim und Grünsfeld ist Teil der aktuellen Bahnhofsmodernisierungsinitiative Baden-Württemberg „Bahnhof der Zukunft“ (BMP II). Das Land Baden-Württemberg, die DB, die Kommunen und der Main-Tauber-Kreis haben gemeinsam rund 12,6 Millionen Euro in die beiden Bahnhöfe investiert. Sie sind die ersten beiden Bahnhöfe von insgesamt 51, die von der Initiative profitieren. Auf Basis des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes investieren Land, Kommune und DB zudem rund 3,9 Millionen Euro in den Bahnhof Zimmern.
In Gerlachsheim hat die Bahn den bestehenden Bahnhof zurückgebaut und etwas weiter östlich neue Bahnsteige errichtet. Darüber hinaus hat die DB den bestehenden Durchlass zu einer vollwertigen Unterführung ausgebaut. Damit die Reisenden stufenlos auf die Bahnsteige gelangen, hat die Stadt Lauda-Königshofen die Station mit barrierefreien Zugangsrampen ausgestattet.
Am Bahnhof Grünsfeld erneuerte und erhöhte die DB die Bahnsteige. Für einen barrierefreien Zugang wurden die beiden Bahnsteige durch eine Rampe an den vorhandenen Bahnübergang angeschlossen.
Für mehr Komfort hat die DB an den beiden Bahnhöfen Grünsfeld und Gerlachsheim die Bahnsteige mit neuen Sitzbänken, Vitrinen und Mülleimern sowie einer energiesparenden LED-Beleuchtung ausgestattet. Durch moderne, digitale Zugzielanzeiger und eine neue Beschilderung werden die Reisenden umfassend informiert. Ein taktiles Leitsystem unterstützt Menschen mit Sehbehinderung bei der Orientierung am Bahnhof.
Auch am Bahnhof Zimmern hat die DB die beiden Bahnsteige erneuert und erhöht. Der Bau der Bahnsteigzugänge und -ausstattung konnte jedoch noch nicht abgeschlossen werden. Der Bauablauf muss angepasst werden, weil ein unterirdisches Regenrückhaltebecken sowie Kabelleitungen nicht in den Bestandsplänen vermerkt waren. Die Fortsetzung der Maßnahme ist für Sommer 2025 geplant.
Rund zwei Millionen Euro für Lärmschutz in Grünsfeld
Zusätzlich zu den Modernisierungsarbeiten im Bahnhofsbereich hat die DB in Grünsfeld zwei Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 730 Metern fertiggestellt. Die drei Meter hohen Wände dämpfen die Geräusche der vorbeifahrenden Züge deutlich. Damit entlastet die DB Anwohnerinnen und Anwohner nachhaltig und spürbar vom Schienenlärm. Neben den Schallschutzwänden haben rund 490 Wohneinheiten in Grünsfeld und im Stadtteil Zimmern über das bundesweite Lärmsanierungsprogramm ab 2025 die Chance auf passiven Schallschutz wie spezielle Fenster und Lüfter. Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner werden im Laufe des kommenden Jahres kontaktiert. Die Schallschutzmaßnahmen sind Teil des Programms „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“. Insgesamt investiert der Bund rund zwei Millionen Euro in Grünsfeld.