Das Land unterstützt die SSB beim Aufbau der Infrastruktur für emissionsfreie Elektro-Linienbusse an den Betriebshöfen in Stuttgart-Möhringen und Gaisburg mit 13 Millionen Euro bzw. 11,3 Millionen Euro. Insgesamt sollen mit der bezuschussten Baumaßnahme 65 Ladepunkte (28 in Möhringen und 37 in Gaisburg) installiert werden. Damit können in einer Nacht 65 Busse aufgeladen werden. Grundlage der Förderung ist das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG).
Am Dienstag, den 8. Oktober, fand die offizielle Übergabe der beiden Förderbescheide an die SSB AG statt. Neben dem Vorstandssprecher der SSB AG, Thomas Moser, war auch viel politische Prominenz vor Ort: Zu dem Termin waren Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Regierungspräsidentin Susanne Bay und Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper nach Stuttgart-Möhringen gekommen.
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte bei dem Termin: „Das Land fördert in großem Umfang nicht nur die Beschaffung von emissionsfreien Fahrzeugen, sondern auch die dafür benötigte Ladeinfrastruktur. Nur so kann die Antriebswende langfristig gelingen.“
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2027 auf allen Innenstadt-Buslinien emissionsfreie Busse eingesetzt werden sollen. Dazu müssen rund 80 Dieselbusse durch neue Busse ersetzt werden. Für die Einführung der umweltfreundlichen Busse müssen die beiden Omnibusbetriebshöfe der Stuttgarter Straßenbahnen AG in Gaisburg und Möhringen mit der nötigen Ladeinfrastruktur ausgestattet werden.
„Für die SSB ist die Umstellung auf lokal emissionsfreie Busse der größte Transformationsprozess in fast hundert Jahren Linienbusverkehr in Stuttgart“, unterstreicht Thomas Moser, Vorstandssprecher und Technischer Vorstand der SSB, die Aufgabenstellung. Moser dankte Minister Hermann und Regierungspräsidentin Bay, dass das Land sich mit rund 85 Prozent der Kosten am Aufwand für die ortsfesten Investitionen beteiligt: „Was wir damit gemeinsam an Vorteilen und günstiger Ausstrahlung für einen zukunftsfähigen, ‚grünen‘ ÖPNV bezwecken können, hat Signalwirkung.“
Ausbau der Energieversorgung
Um den gestiegenen Energiebedarf für das Laden der Elektrobusse decken zu können, muss an beiden Standorten die Stromversorgung aus dem Netz des öffentlichen Energieversorgers erweitern werden. Dazu müssen etwa die 4-MW-Stromversorgung verstärkt, mit Transformatoren und Schaltanlagen (Mitten- und Niederspannung) ausgerüstet und an beiden Standorten ein neuer Anschluss an die 10-kV-Ringleitung des Stromversorgers errichtet werden. Die Integration von Photovoltaikanlagen ist ebenfalls für beide Standorte bereits vorgesehen.
Für das Ziel einer emissionsfreien Innenstadt ist zusätzlich zur Ladeinfrastruktur in den Depots auch noch der Bau von Zwischenladeanlagen entlang einzelner Innenstadtlinien notwendig, um künftig einen zuverlässigen Betrieb zu garantieren. Die Realisierung gestaltet sich sehr komplex, da es vielseitige Anforderungen etwa an die Stromversorgung, den Platzbedarf und die Stadtplanung zu berücksichtigen gilt.