Das Konzept des „Sustainable Urban Mobility Planning“ (SUMP) wird schon seit einigen Jahren auf EU-Ebene als Leitlinie für eine nachhaltige städtische Verkehrsplanung propagiert und in zahlreichen europäischen Projekten weiter ausgearbeitet. Im CIVITAS-Projekt ELEVATE wurden in der Publikation „Topic Guide: Planning for attractive public transport“ (auf Englisch, PDF-Download) als thematische Vertiefung erstmals Leitlinien zum ÖPNV vorgestellt.
Das von Vertretern der International Association of Public Transport (UITP), der European Passengers’ Federation (EPF) und Trasporti e Territorio (TRT) sowie Kommunen und Wissenschaft erarbeitete Dokument behandelt viele Aspekte eines attraktiven ÖPNV. Neben bekannten Themen wie Integration der Angebote, Bevorrechtigung, Zuverlässigkeit, oder Finanzierung erhalten auch qualitative Aspekte wie Komfort und Sicherheitsgefühl, eine inklusive Angebotsgestaltung und die Dekarbonisierung angemessen Raum. Während eine sozial ausgewogene Tarifgestaltung begrüßt wird, wird ein Nulltarif anhand der mittlerweile vorliegenden Erfahrungen aus Tallinn als nicht zielführend gesehen.
Neben den allgemeinen Empfehlungen enthält das Papier auch zahlreiche Verweise zu weiteren Überblicksdokumenten (oft aus weiteren EU-Projekten) sowie verschiedene gute Beispielmaßnahmen. Aus Baden-Württemberg findet dabei das Karlsruher Regiomove-Projekt [www.regiomove.de] Erwähnung.
Mehrfach setzen sich die Verfasser auch mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie auseinander. Nach der Pandemie sind Maßnahmen zum Wiederaufbau des Fahrgastvertrauens und der finanziellen Basis des ÖPNV unverzichtbar. Die Erfahrungen der Pandemie können jedoch auch Impuls für sinnvolle Weiterentwicklungen sein, etwa in Form einer ausgeglicheneren Nachfrage, die eine bessere Angebotsqualität ermöglicht, oder durch ein neues Bewusstsein für eine resilientes Angebot.
Weitere Informationen zum „Topic Guide: Planning for attractive public transport“ finden Sie hier.