Unter dem Motto „Mutig voran. Wir und jetzt.” veranstaltete das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg am 6. und 7. November gemeinsam mit dem Kompetenznetz Klima Mobil erstmals den Kongress „Klimaschutz im Verkehr”. Verkehrsminister Winfried Hermann bekräftigte gleich zu Beginn der Veranstaltung noch einmal die gesellschaftliche Bedeutung des Themas: „Die Teilnehmerzahl spricht für sich: Klimaschutz im Verkehr ist brandaktuell. Und wir sehen auch schon erste Erfolge: Städte kommen mit weniger Autos aus, Unternehmen steigen auf Autos mit alternativen Antrieben um." Als Rahmenprogramm zu den Kongress-Vorträgen fand ein Info-Markt statt, bei dem das Zukunftsnetzwerk ÖPNV gemeinsam mit bwegt, der Dachmarke für den Nahverkehr, mit einem Stand vertreten war.
Spannende Zukunftsfragen zum Klimaschutz im Verkehr
Mit einem Impuls von Professor Dr. Mojib Latif, Klimaforscher und Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, startete das zweitägige Programm gleichermaßen eindrucksvoll wie prominent. Prof. Dr. Latif verdeutlichte die Dringlichkeit für entschlossenes und sofortiges Handeln. Verkehrsminister Winfried Hermann nahm diese Botschaft im Anschluss in seinem Vortrag auf und zeigte, was die Akteure der Europäischen Union (EU), über Bund und Land bis zu den Kommunen leisten müssen, um die ambitionierten, aber umsetzbaren Klimaschutzziele zu erreichen. Auch Baden-Württemberg habe noch großen Handlungsbedarf; man dürfe aber auch stolz darauf sein, dass das Land Vorreiter sei, zum Beispiel beim Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), bei der Radverkehrsförderung und der klimafreundlichen Verkehrsplanung.
Notwendiger Schub benötigt alle Ebenen
Minister Hermann sprach aber auch deutlich an, was sich noch tun muss: „Bei der Antriebswende hin zur Elektromobilität brauchen wir noch mehr Schub. Hier sind alle staatlichen Ebenen gefragt: Der Bund muss Dienstwagen anders, das heißt klimagerechter, besteuern, das Land und die Unternehmen müssen die Ladeinfrastruktur weiter voranbringen und die Kommunen Anreize zu klimafreundlicher Mobilität setzen. Vor allem aber brauchen wir eine schnelle Umsetzung.“
Know-how-Austausch als zentrales Element
Der Kongress vermittelte dabei insbesondere praktisches Know-how mit Blick auf die Frage: „Was können wir heute tun, damit die Welt von morgen eine bessere Welt ist?“ Insgesamt zwölf Praxis-Sessions beschäftigten sich unter anderem mit den Klimaschutz-Aktivitäten von Land und Kommunen, mit integrierten Mobilitätsplänen, mit lebendigen und verkehrsberuhigten Ortsdurchfahrten, autoreduzierten Quartieren und der Anwendung des Straßenverkehrsrechts im Sinne des Klimaschutzes.