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Eisenbahner:innen mit Herz ausgezeichnet

Die Allianz pro Schiene hat auch 2024 wieder ihren Preis „Eisenbahner mit Herz“ an besonders engagiertes Zugpersonal vergeben.

Eine Zugchefin, die kurzerhand ihren Zug kürzte, Koordinationswunder in stressigen Situationen und privater Einsatz, der weit über das Übliche hinausgeht – die Allianz pro Schiene hat auch 2024 wieder Eisenbahner:innen mit Herz für ihren Einsatz ausgezeichnet. Bei 150 Einsendungen in diesem Jahr, hatte die Jury die Qual der Wahl und zeichnete gleich zwei nominierte Eisenbahner mit dem Silberpreis aus.

Anja Szeglat, Zugchefin bei der Deutschen Bahn, erhielt dieses Jahr als erste Eisenbahnerin sowohl die Auszeichnung in Gold von der Jury als auch den Publikumspreis für ihren Einsatz: In ihrem in Hamburg gestarteten Zug war sie aufgrund von Krankheitsfällen ab einem Schichtwechsel in Kassel-Wilhelmshöhe die einzige Zugbegleiterin. Sie wäre allein für 13 Wagen verantwortlich gewesen. Ein unhaltbarer Zustand, da sie auch für die Sicherheit im Zug verantwortlich ist. Damit der Zug nicht in Kassel enden musste, versammelte sie die gesamten Fahrgäste kurzerhand in sechs Wagons und schloss die anderen Wagen ab. So ermöglichte sie die Weiterfahrt des Zuges, der zum Glück nicht ausgelastet war. Im Interview mit der Allianz pro Schiene sagte Anja Szeglat zur Auszeichnung: „Ich freue mich wirklich sehr darüber. Es bedeutet mir eine Menge! Für mich ist diese Auszeichnung quasi der Oscar der Eisenbahner!“

Die Auszeichnung in Silber erhielten Thomas Böhm (Bayerische Regiobahn) und Gerd Müller (DB Regio). Böhm fuhr einen Vater und seinen Sohn mit dem privaten Auto von Kufstein nach München. Die beiden waren auf dem Weg nach München um Mitternacht in Kufstein gestrandet, weil sie ihren Zug aufgrund eines Gleiswechsels verpasst hatten. Ein Hotelzimmer hatten die beiden nicht bekommen.

Gerd Müller organisierte telefonisch den Gleiswechsel eines Zuges. Eine Gruppe von Menschen in Rollstühlen war in Bensheim am Bahnhof gestrandet. Der Aufzug, mit dem sie zu dem Gleis gelangen wollten, an dem ihr Zug nach Frankfurt am Main fuhr, war defekt. Durch Müllers beherzten Einsatz konnte die Gruppe an einem anderen Gleis einsteigen, das mit Rollstühlen erreichbar war.

Mariama Jauernig ist Landessiegerin von Baden-Württemberg

Des Weiteren wurden noch acht Landessieger:innen ausgezeichnet: In Baden-Württemberg ist dies Mariama Jauernig von GoAhead Baden-Württmberg – ihre Geschichte:

Mariama Jauernig ist so etwas wie Rekordhalterin im Verschenken von Kinderfahrkarten. In ihrer Rolle als Zugbegleiterin sorgt sie so regelmäßig für positive Laune bei den Kindern und ihren Eltern. Auch die Einsenderin freute sich über Mariama Jauernigs Engagement – denn bei ihrem Sohn ging es weit über die Kinderfahrkarte hinaus. Die Zugbegleiterin schenkte dem Jungen ein unvergessliches Zugerlebnis: Spontan durfte er Mariama Jauernig bei der Fahrkartenkontrolle begleiten. Solch ein Einsatz ist alles andere selbstverständlich, fanden sowohl die Einsenderin als auch die Jury.

Hier lesen Sie die Geschichten der Gewinner:innen.

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