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On-Demand-Plattform bwrider erhält Deutschen Verkehrswendepreis

Die App erleichtert es Fahrgästen in mehreren Regionen Baden-Württembergs, Bedarfsverkehre wie On-Demand-Shuttles, ÖPNV-Taxis oder Rufbusse zu nutzen.

Die Allianz pro Schiene hat am 4. November 2024 in Berlin den Deutschen Verkehrswendepreis vergeben. Zu den insgesamt vier prämierten Projekten zählt auch eines aus Baden-Württemberg: die On-Demand-Plattform bwrider. Die Jury würdigte, dass Menschen mithilfe der On-Demand-Plattform in mehreren Regionen Baden-Württembergs mit nur einer App unterschiedliche Bedarfsverkehre wie On-Demand-Shuttles, ÖPNV-Taxis oder Rufbusse nutzen können.

„Was so selbstverständlich und einfach klingt, machte eine Menge Koordinierungsarbeit erforderlich: Es mussten gemeinsame Schnittstellen zwischen den verschiedenen Anbietern geschaffen werden für Buchung, Kontakt und Support“, heißt es von Seiten des Verkehrsverbandes. Die zentrale App mache es für die Nutzer:innen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) leichter und für die Anbieter durch die standardisierte Lösung kostengünstiger, was für die Verkehrswende gerade im ländlichen Raum ein Gewinn sei. Die Jury sieht großes Nachahmungspotenzial, wenn Kommunen und Verkehrsverbünde gemeinsam daran arbeiten, ihre Mobilitätsangebote gezielt auf den Weg zu bringen.

Den Preis nahm Tobias Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH, in der Berliner Wartehalle entgegen. „Unsere Plattform unterstreicht den eingeschlagenen Weg der SWEG, sich – insbesondere über unsere Tochtergesellschaft Trapico – als umfassender Mobilitätsanbieter in den Bereichen Digitalisierung und Beratung zu betätigen. Die Verkehrswende muss vor allem auch im ländlichen Raum gelingen. Mit unserem Angebot wollen wir dies unterstützen. Daher freuen wir uns sehr über die Auszeichnung. Ich danke dem gesamten Projektteam für diese herausragende Leistung und der Allianz pro Schiene für diese besondere Würdigung“, so Harms.

Über die On-Demand-Plattform bwrider

Die SWEG hat im Mai 2024 bwrider als digitale Landesplattform für On-Demand-Verkehre in Baden-Württemberg eingeführt – in Zusammenarbeit mit dem SWEG-Tochterunternehmen Trapico, dem Software-Unternehmen Losch Digital Lab und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Die Plattform ermöglicht es Kommunen, Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen, der Bevölkerung schnell und effizient On-Demand-Verkehre anzubieten. Mit der zugehörigen App können Fahrgäste Mobilitätsservices flexibel per App buchen. Durch die Integration bestehender und neuer Bedarfsverkehre bietet bwrider eine verbesserte Mobilitätslösung für die Einwohner:innen Baden-Württembergs und leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung des Verkehrssektors sowie zur Umsetzung der „ÖPNV-Strategie 2030“ des Landes Baden-Württemberg.

Weitere Preisträger

In Hannover werden E-Busse und Straßenbahnen gemeinsam mit Energie versorgt. Möglich macht das ein besonders intelligentes Umspannwerk: ein sogenanntes Gleichstromunterwerk, kurz: GUW+. Die Bremsenergie von Straßenbahnen wird zurückgespeist und dafür genutzt, E-Busse aufzuladen. Müssen die Batterien der E-Busse irgendwann ersetzt werden, etwa weil ihre Reichweite nicht mehr für den täglichen Fahrbetrieb genügt, werden diese nicht einfach entsorgt. Sie werden im Gleichstromunterwerk weiter genutzt, um Bremsenergie zu speichern, Lastspitzen auszugleichen oder um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten, wenn das Netz mal ausfällt. Die Jury des Deutschen Verkehrswendepreises lobt den zukunftsorientierten und nachhaltigen Ansatz, mit Energie hauszuhalten.

Menschen steigen dann gerne auf ihr Fahrrad als Zubringer zur Schiene um, wenn es vernünftige Radwege gibt. Und so entwickelte die Kommune in Wunstorf nahe Hannover für ihre eigenen Bürger:innen sowie die der umliegenden Gemeinden einen Anreiz, um künftig mit dem Rad statt mit dem Auto zum dortigen S- und Regionalbahnhof zu kommen.

Die Idee für die Leuchtturmtrasse Wunstorf war geboren: einen komfortablen Radweg, der Steinhude und Luthe mit Wunstorf verbindet. Auf der Radvorrangroute können Pendler:innen künftig mit 20-25 km/h zum Bahnhof Wunstorf rauschen. Die Radverbindung wurde extra so angelegt, dass sie etwa 80 Prozent der Bevölkerung praktisch direkt vor ihrer Haustür abholt und dazu einlädt, sich aufs Rad zu schwingen. Die Radtrasse befindet sich gerade noch im Bau. Zu ihr gehören auch Abstellplätze, Lademöglichkeiten für E-Bikes, Schließfächer sowie Reparatur-Stationen. Die Jury sieht in der Leuchtturmtrasse Wunstorf ein nachahmenswertes Beispiel, wie man das Verlagerungspotenzial im ländlichen Raum erschließen kann.

Nichts ist trauriger als der Anblick eines verwaisten und heruntergekommenen Bahnhofsgebäudes. Schließlich sollen die Bahnhöfe Reisende willkommen heißen, ihnen Unterschlupf bieten und sie bestenfalls auch mit Essen und Getränken versorgen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat das Problem schon 2018 erkannt und eine eigene Kompetenzstelle Bahnhof geschaffen. Die Mitarbeiter:innen helfen privaten und kommunalen Eigentümern von Bahnhöfen dabei, die Gebäude zu sanieren und sie mit Leben zu füllen. Ziel ist es, gemeinsam neue Nutzungskonzepte zu schaffen, die Bahnhöfe beleben und dadurch die Lebensqualität ihrer Umgebung deutlich steigern. Durch die Vermittlung von Kontakten zu Eigentümern, Planungsbüros und Fördermöglichkeiten werden hier Hürden abgebaut und Menschen vor Ort dazu ermutigt, sich für ihren Bahnhof einzusetzen. Bad Belzig, Beelitz, Ludwigsfelde und Velten sind nur einige der zahlreichen Beispiele, bei denen die Wiederbelebung gelungen ist. Die Jury des Deutschen Verkehrswendepreises sieht in der Kompetenzstelle Bahnhof beim VBB ein Vorbild für alle Bundesländer.

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