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SSB treiben Digitalisierung voran

Neue Bordrechner, neue IT-Infrastruktur, neue digitale Fahrgastinformation: Die Stuttgarter Straßenbahnen investieren in Digitales

Verlässliche Informationen über die geplante Fahrt und Verbindungen sowie eventuelle Ausfälle und Alternativen – und das alles in Echtzeit: diese Anforderungen stellen Fahrgäste heute an den öffentlichen Nahverkehr. Aber auch das Fahrpersonal muss im Fahrzeug ebenfalls in Echtzeit mit Daten der ganzen Fahrt optimal unterstützt werden. Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) haben deshalb die Digitalisierung ihrer Fahrzeuge, Leitstellen und Haltestellen verstärkt vorangetrieben. 

So wurden beispielsweise die veralteten Bordrechner (Jahrgang 2005/2006) ausgetauscht und durch modernste Geräte ersetzt. Auch die IT-Plattform im Hintergrund, die die Bordcomputer mit Informationen versorgt, wurde erneuert und ermöglicht jetzt eine standardisierte, vernetzte Kommunikation in allen Fahrzeugen. Im Rahmen des Projekts wurden auch das Funksystem und das Betriebsleitsystem der SSB ausgebaut. Dadurch stehen dem Fahrpersonal neue Funktionen zur Verfügung, wie die Navigation im Fahrzeug und der Aufbau von Sprachverbindungen über nur einen Tastendruck. Auch die Mitarbeitenden in der Leitstelle profitieren von erweiterten Funktionen, beispielsweise im Bereich Datenversorgung und Business Intelligence. Sie verfügen zudem über bessere Möglichkeiten, um im Störungsfall spontane Streckenänderungen vorzunehmen und diese an die betroffenen Fahrzeuge zu kommunizieren.

Durch die Modernisierung der Fahrzeug-IT und des Betriebsleitsystems der Stadtbahn- und Buslinien wird eine zuverlässige und präzise Positionsbestimmung sichergestellt. Erstmals ist auch die Verbindung zu Fahrzeugen von temporär eingesetzten Fremdunternehmen und deren Teilintegration ins Leitsystem möglich. Auch eine Lightversion des Bordrechners auf einem Tablet, z.B. für Ersatzverkehre, wurde umgesetzt.

Die SSB stattete insgesamt 207 Busse und 314 Bahnen mit der neuen IT-Infrastruktur aus. Das Gesamtvolumen des Projekts lag bei 15,2 Millionen Euro – knapp 1,6 Millionen Euro weniger als ursprünglich geplant, trotz herausfordernder Umstände wie der Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten infolge des Ukraine-Kriegs.

 

Digitale Fahrgastinformationen verbessern Aktualität

Die Fahrgäste sollen künftig ebenso von der verbesserten IT-Infrastruktur profitieren: an zwei Pilot-Haltestellen testen die SSB digitale Fahrplanaushänge. Bisher sind an den rund 700 Haltestellen im Netz noch alle Informationen auf Papier verfügbar: Aushangfahrpläne, Tarifinformationen, Umgebungspläne. Diese aktuell zu halten ist eine große Herausforderung im laufenden Betrieb. Die neuen digitalen Anzeigen ermöglichen es in Zukunft, den Fahrgästen jederzeit die aktuellsten Informationen und Abfahrtszeiten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.

Die Infos werden auf digitalen Displays abgebildet, die mit dem Datennetzwerk der SSB verbunden sind. Vier Funktionen stehen über Metalltasten zur Auswahl: „Abfahrten", „Aushangfahrplan", „Tarifinfo" und „Umgebungsplan". Der Aushangfahrplan zeigt die planmäßigen Abfahrtszeiten, während die Funktion „Abfahrten" Echtzeitdaten anzeigt – zum Beispiel die verbleibende Zeit bis zur nächsten Abfahrt. Die Bildschirme mit ihrer papierähnlichen Darstellung (e-paper) bieten durch hohen Kontrast und integrierte Beleuchtung eine optimale Lesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen. Dank der Solarstromversorgung sind die Geräte besonders energieeffizient und umweltfreundlich. Sie minimieren den Batterieverbrauch und ermöglichen den Betrieb an abgelegenen Haltestellen ohne ständige Wartung.

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