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Gemeinschaftsverkehre weiterentwickeln

Mit einer Studie und mehreren Workshops erarbeitet die NVBW Konzepte, um Gemeinschaftsverkehre wie Bürgerbusse und Co. weiterzuentwickeln.

In den letzten Jahren ist die Zahl der ehrenamtlich getragenen Gemeinschaftsverkehre – Bürgerbus, Bürgerrufauto, sozialer Bürgerfahrdienst und Pkw-Bürgerfahrdienst – in Baden-Württemberg auf fast 300 angewachsen. Dies hat die NVBW – Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg zum Anlass für eine Studie genommen, mit der eine Zwischenbilanz gezogen und klare Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Angebote erarbeiten werden. Sie wird demnächst abgeschlossen und die Ergebnisse werden im Herbst 2025 vorgestellt.

Als Grundlage für die Studie fanden seit Herbst letzten Jahres bereits Befragungen von Aktiven und Fahrgästen statt, bei denen sich jeweils mehrere hundert Personen beteiligten. Außerdem wurden in acht repräsentativ ausgewählten Verkehren Interviews und teilnehmende Beobachtungen vor Ort durchgeführt. Zum Abschluss führten die NVBW und das Institut Schreier Workshops in Stuttgart (11. April 2025) und Malterdingen (08. Mai 2025) durch, bei denen sie erste Ergebnisse der Befragungen vorstellten. 

Die Rückmeldungen zeigen sehr deutlich, dass der Einsatz für die örtliche Gemeinschaft sowie die Unterstützung der Menschen vor Ort wesentliche Motive für das Mitmachen bei einem Gemeinschaftsverkehr sind. Dankbarkeit und Wertschätzung zu erfahren ist folglich wichtig, damit die Aktiven dabei bleiben und die Initiativen fortgeführt werden können. Die Angebote werden vor allem für Einkaufs- und Erledigungswege genutzt. Sie fördern jedoch nicht nur das örtliche Gewerbe, sondern entlasten auch Angehörige der Fahrgäste von Hol- und Bringdiensten.

In den Workshops im April und Mai diskutierten die Teilnehmenden außerdem darüber, wie mit Blick auf die weitere Entwicklung der Gemeinschaftsverkehre der lokale Nutzen der Angebote optimiert und verstetigt werden kann. Dazu wurden in Kleingruppen Antworten auf folgende Fragen gesucht:

  • Was ist wichtig, damit Gemeinschaftsverkehre für Fahrgäste funktionieren?
  • Was ist wichtig, damit Gemeinschaftsverkehre attraktiv für Sponsoren sind?
  • Was ist wichtig, damit die Ortsgemeinschaft die Verkehre mitträgt?

Die Ergebnisse der Gemeinschaftsarbeit fließen in die Studie mit ein.

Ohne Bürgerbusse, Bürgerrufautos, soziale Bürgerfahrdienste und Pkw-Bürgerfahrdienste hätten viele Menschen, insbesondere in abgelegenen oder schwer erreichbaren Gebieten, Schwierigkeiten, ihre täglichen Aufgaben zu bewältigen, soziale Aktivitäten wahrzunehmen oder auf grundlegende Dienstleistungen zuzugreifen. Der Wegfall dieser Verkehre würde zu vermehrter sozialer Isolation, eingeschränkter Mobilität und möglicherweise einer Verringerung der Lebensqualität für viele Gemeinschaftsmitglieder führen. Auch dieser indirekte Nutzen soll mit der vorliegenden Studie näher erfasst und analysiert werden.

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