Ergebnisse gefunden

Auf seiner Aufsichtsratssitzung am 29. November 2023 läutete die Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH eine neue Ära ein: Aus dem bisherigen Mischverbund wurde nun ein reiner Aufgabenträger. In diesem Konstrukt setzen die öffentlichen Gesellschafter die Rahmenbedingungen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), während die Verkehrsunternehmen sie operativ auf Schiene und Straße umsetzen.

Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreises und zum Jahresende scheidender Aufsichtsratsvorsitzender, kommentiert: „Die Form des Mischverbundes war über viele Jahre die geeignete und richtige: So konnten wir als Aufgabenträger den ÖPNV in unserer Region gemeinsam mit den lokalen Verkehrsunternehmen in einem konstruktiven Miteinander ausbauen und zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste umsetzen.“ Der jetzige Wechsel zum Aufgabenträgerverbund sei jedoch der Vernunft folgend sinnvoll und notwendig, da sich rechtliche Vorgaben der EU und des Bundes geändert haben. „Die Weiterführung des Mischverbundes hätte zu einem hohen Aufwand und jährlich notwendigen Anpassungen geführt.“

In der neuen Struktur gibt es nur noch sechs öffentliche Gesellschafter, die in Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat stimmberechtigt sind: wie bisher die Stadt Ulm, der Alb-Donau-Kreis und die Landkreise Biberach und Neu-Ulm. Als neue Gesellschafter kommen die Stadt Neu-Ulm und das Land Baden-Württemberg hinzu. Berthold Frieß, Ministerialdirektor des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, begrüßt diesen Schritt: „Als Aufgabenträger für den Schienennahverkehr stärken wir mit dem Eintritt als Gesellschafter bei DING die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den kommunalen Aufgabenträgern im ÖPNV.“ Der Freistaat Bayern behält seine beratende Funktion. Alle bei DING zusammengeschlossenen Bus- und Eisenbahnunternehmen bringen ihre Expertise in den gestärkten Unternehmensbeirat ein. Verlassen hat die Gesellschaft neben den Verkehrsunternehmen der Landkreis Heidenheim.

DING-Geschäftsführer Bastian Goßner zeigt sich zufrieden: „Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, einen Weg zu finden, auch in der neuen Struktur Wissen und Know-how aller Verkehrsunternehmen über einen starken Beirat mit einzubinden. Dadurch bleibt unsere Marktnähe erhalten, die es ermöglicht, die Bedürfnisse unserer Fahrgäste bestmöglich zu erfüllen.“

Die Strukturreform – die größte seit Gründung von DING vor über 25 Jahren – bedeutet zunächst keine spürbaren praktischen Veränderungen für die Kunden. Auf Geschäftsebene schafft die verschlankte Gesellschafterstruktur allerdings mehr Stabilität und Kontinuität. Sie ermöglicht den Aufgabenträgern, die ein attraktives ÖPNV-Angebot sicherstellen und zuständig sind für die Vergabe entsprechender Aufträge, die zielgerichtete Umsetzung von Entscheidungen, Neuerungen und Änderungen. Die Stadt Neu-Ulm, die als neue Gesellschafterin die Aufgabenträgerschaft für ihr Gebiet vom gleichnamigen Landkreis übernimmt, sieht ihren neuen Gestaltungsmöglichkeiten optimistisch entgegen. „Durch die Übernahme der ÖPNV-Aufgabenträgerschaft kann die Stadt Neu-Ulm den öffentlichen Nahverkehr nachhaltig stärken,“ kommentiert Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger. „Hiervon profitieren die Bürgerinnen und Bürger in Neu-Ulm und der gesamten Region.“

Newsletter

Wir halten Sie auf dem Laufenden!

Jetzt abonnieren
totop-arrow