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Bad Waldsee: Bürgerbus statt Citybus

Ab Dezember soll ein Bürgerrufbus den Citybus in Bad Waldsee ersetzen. Ein Bürgerbusverein ist bereits gegründet. Doch noch gibt es offene Fragen.

Am 7. Dezember soll der Citybus zum letzten Mal durch Bad Waldsee rollen. Zu gering ist die Auslastung, zu hoch die Kosten – so sieht es die Stadtverwaltung. Damit die Menschen in Bad Waldsee nicht von öffentlicher Mobilität abgehängt werden, soll ein Bürgerrufbus Fahrgäste nach vorheriger Anmeldung von A nach B bringen. Die Vorteile liegen aus Sicht der Stadtverwaltung auf der Hand: Die Kosten für die von ehrenamtlichen Fahrer:innen gesteuerten Kleinbusse sind geringer als für den Linienbus, der bei einem Verkehrsunternehmen bestellt wird. Die Wartzeiten auf den Bus sind für die Fahrgäste geringer als beim Citybus. Das ganze System ist effizienter und schont auch die Umwelt, weil der Bus nur fährt, wenn er gebraucht wird.

Der Trägerverein „Bürgerbus Bad Waldsee e.V.“ ist bereits am 29. Juli im historischen Sitzungssaal des Rathauses im Beisein von Bürgermeisterin Monika Ludy gegründet worden. Zum Vorstand wählten die Gründungsmitglieder Christof Rauhaut, zum Stellvertreter Günter Zanona. Wie Bürgermeisterin Ludy auf einer Infoveranstaltung Anfang Oktober bekanntgab, haben sich bereits mehr als 60 ehrenamtliche Fahrer:innen bereit erklärt, sich hinter das Steuer des Rufbusses zu setzen.

Leser:innenbriefe an www.schwaebische.de und die Infoveranstaltung zeigen aber auch, dass nicht alle Bürger:innen vom neuen Mobilitätskonzept überzeugt sind. Unter anderem äußerten sie folgende Bedenken: Die Kapazitäten des Kleinbusses reiche zu Stoßzeiten nicht aus, beispielsweise wenn der Wochenmarkt stattfindet oder zum Feierabend. Wer am Bahnhof ankomme – unter anderem auch Kurgäste ohne Kenntnisse des lokalen ÖPNVs – könne nicht einfach mit dem Bus weiterfahren. Insbesondere Senior:innen fühlten sich von der Buchung des Rufbusses per Smartphone-App „bwrider“ überfordert oder besitzen keines. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, könne den Bürgerrufbus nicht nutzen.

Auf viele, aber nicht alle Bedenken, die bei der Bürgerfragestunde geäußert wurden, konnten die Organsator:innen des Bürgerbusses zufriedenstellend antworten: So steht bei Kapazitätsengpässen ein zweiter Kleinbus zur Verfügung und der Bus kann per Telefonanruf bestellt werden. Menschen im Rollstuhl wurden auf barrierefreie Taxis verwiesen.

Eine Liste mit Leserfragen aus der Schwäbischen und Antworten der Stadt finden Sie hier.

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